Mit einer starken Jugend wollen die LTV-Handballer erfolgreichere Zeiten einläuten.



Markus Wassmuth


Letmathe Wenn man vom Handballnachwuchs des Letmather TV spricht, dann landet das Gespräch schnell bei den Überfliegern der aktuellen A-Jugend, die sich vor einiger Zeit, noch in der C-Jugend, im Finale gegen den VfL Gummersbach die westdeutsche Meisterschaft sicherte und somit für den größten Erfolg in der Vereinsgeschichte sorgte.
Dass die Basis im LTV aber viel breiter ist und ständig an Verbesserungen gearbeitet wird, dies möchten die Verantwortlichen mit ihrem Jugendkonzept dokumentieren. Jugendkoordinator Artur Rath, gleichzeitig Trainer der A-Jugend, die sich nach den Planungen des Verbandes nun in der zweiten Augusthälfte in einer Qualifikation einen von zwei freien Plätzen in der Bundesliga sichern kann, betont den hohen Aufwand den die Letmather im Nachwuchsbereich betreiben. Jede der acht Nachwuchsmannschaften hat mindestens einen lizenzierten Trainer. Alle Teams haben ebenso mindestens zwei Übungsleiter, um auch individuell intensiv trainieren zu können.
Spieler sollen sportliche und individuelle Perspektive haben
Michael Weber, Abteilungsleiter der Handballer beim LTV, macht deutlich, dass man sich gleichermaßen die Förderung des Breiten- und Leistungssports auf die Fahnen geschrieben hat. „Wir möchten interessierten Kindern und Jugendlichen aus Letmathe sowie Spielern aus der Umgebung eine sportliche und individuelle Perspektive geben“, so Weber weiter. Mit dem jungen Eigengewächs Sven Adolf, Co-Trainer der A-Jugend und stellvertretender Jugendkoordinator, sowie Günther Drechsel, Trainer der A-II-Jugend präsentierte der Verein jetzt nur einen kleinen Teil aus dem großen Kreis ehrgeiziger und erfahrener Übungsleiter. Adolf, der bei Eintracht Hagen gespielt hat, hat viel Spaß an seiner Aufgabe und bringt auch neue Aspekte ein – wie eine Dropbox, in der alle Trainingsinhalte virtuell gesammelt werden.
Drechsel steht neben seiner Erfahrung vor allem für traditionelle Werte wie Fair Play, Respekt und Toleranz. Alle Trainer zusammen brennen aber auf ihre neuen Aufgaben und können sich einer breiten Unterstützung bei der Umsetzung der ganzheitlichen Konzepte für Trainingsaufbau und -umsetzung sicher sein, die sich eng an den Vorgaben des Deutschen Handball-Bundes orientieren. Damit wird sichergestellt, dass die Gestaltung der Übungseinheiten über die Jahrgänge hinweg aufeinander aufbaut und ineinander greift. Ziel ist das jeweils optimale Training gemäß des jeweiligen Alters zur Entwicklung der Spielfähigkeit. „Erstmals werden wir Jahrgangsmannschaften aufbauen“, verkündet Artur Rath. Er betont aber gleichzeitig, dass man ein familiärer Verein bleiben will.
Konzept nicht neu erstellt, aber neu entdeckt
Zusammen mit den Vorstandskollegen hat er die Corona-Pause genutzt, um das Jugendkonzept des Letmather TV, das lange irgendwie mehr in der Theorie existierte, schriftlich zu fixieren. Künftig können darin aber auch jahrgangsspezifische Vorgaben und Definitionen beispielsweise zu Angriffs- und Abwehrverhalten explizit nachgelesen werden. Mit dieser Intensivierung des Konzepts möchte der LTV den Spagat zwischen Breitensport und Leistungssport schaffen.
Die Verantwortlichen machen keinen Hehl daraus, dass es natürlich auch darum geht, Talente an die erste Mannschaft heranzuführen, die nun unbedingt und möglichst schnell unter der Leitung des neuen Trainers Arnd Wefing aus der Bezirksliga herausgeführt werden soll. Und dabei sollen auch die A-Jugendlichen immer wieder helfen. Mittelfristig möchte man beim Letmather TV nach oben blicken. Die Basis soll die breit aufgestellte Nachwuchsarbeit bilden. Noch nie wurde in diesem Bereich mit einer derartigen Power und einem derart ausgefeilten Konzept gearbeitet. Der Anfang ist also gemacht.