Hallo Handballfreunde,

hier nochmal das letzte Spieltagswochenende in komprimierter Form von Bernd Großmann:

 

(bg) Obwohl Spitzenreiter SG Schalksmühle-Halver II zum zweiten Mal hintereinander auswärts verlor, diesmal mit 26:32 nach mäßigem Auftritt bei der nur sieben Stammkräfte aufbietenden HSG Hohenlimburg, ist er dem Titelgewinn in der Landesliga ein weiteres Stück näher gekommen, denn der Rangzweite Hombruch kam daheim gegen Menden Sauerland II nicht über ein Remis hinaus. Dieses Ergebnis sorgt für eine Pattsituation im Kampf gegen den Abstieg, denn jetzt liegen die Mendener gleichauf mit dem Letmather TV und dessen Bezwinger Eintracht Hagen III. Auch Arnsberg ist nach der Schlappe in Ferndorf noch nicht gerettet.

Die HSG Hohenlimburg begeisterte ihre Fans unter den 330 Zuschauern im Freitagspiel gegen die SG Schalksmühle/Halver II mit einem leidenschaftlichen Auftritt. „Heute ist jeder über seine Grenze hinausgegangen“, jubelte Coach Sebastian Marks und konnte gleich ein halbes Dutzend Matchwinner nennen, angefangen von Keeper Kind über Goalgetter Bauer bis zu Rechtsaußen Jacob, der nach der Pause sechsmal einnetzte, und den die Abwehr zusammen haltenden Hollatz. Vergeblich hoffte SG-Coach Dirk Pfaffenbach, dass seine Schützlinge nach dem 11:15-Pausenrückstand ihre konditionellen Vorteile einbringen würden.

Der TV Arnsberg verpasste mit seinem 22:23 beim Vorletzten TuS Ferndorf III, der mit nur acht Feldspielern agierte, den fest eingeplanten letzten Schritt zur Klassensicherung. „Ferndorf hat das clever gemacht, bei uns fehlte der Druck im Angriff“, kommentierte der enttäuschte Coach Björn Sude. Sein Kollege Torsten Krauß meinte: „Seit wir wissen, dass wir absteigen, spielen wir lockerer und trotzdem mit hohem Einsatz.“ So gefiel der junge Debütant Wilden mit drei Treffern. Arnsberg konnte etliche Überzahlsituationen nur unzureichend nutzen und lag nie vorne, glich aber in der Endphase zweimal aus.

Der durch weitere Akteure des Oberliga-Kaders verstärkte VfL Eintracht Hagen III setzte sich im Vier-Punkte-Spiel gegen den Letmather TV mit 29:21 durch, bleibt aber aktuell trotzdem hinter den Letmathern, weil die gegen die punktgleiche SG Menden Sauerland II vier Punkte geholt haben und so im Dreiervergleich am besten dastehen. Schon nach 15 Minuten (8:2) hatten die körperlich überlegenen Cengiz-Schützlinge den Weg zum Sieg bereitet. Ihre hochgewachsene Abwehr und den Tordrang von Bardischewski waren die Schlüssel zum Erfolg über einen nie aufsteckenden Gast, der beim 23:19 (54.) sogar das Minimalziel „direkter Vergleich“ vor Augen hatte.

Im Kampf um Prestigeplatz drei behielt die TG RE Schwelm trotz ihrer dünnen Personaldecke gegen die HSG Schwerte/Westhofen mit 26:22 durch. „Wir standen uns oft selbst im Weg“, analysierte HSG-Coach Kai Henning, der hingegen die Leistung seines früheren Teams „(Das haben sie mit ihren begrenzten Möglichkeiten gut gemacht“) lobte. Bezeichnend, dass neben Kreisläufer Dadayli „Oldie“ Günther bester Schwelmer Schütze. Schwerte glich zwar zum 21:21 aus, aber in der Endphase lief nichts mehr zusammen, zudem schied Yaltzis mit Daumenverletzung aus.

Ein Schützenfest veranstaltete die SG DJK Bösperde beim 43:26 über Schlusslicht TuS Wellinghofen. Bis zum 10:10 waren die Wojtek-Schützlinge ebenbürtig, doch dann setzten sich die weitaus dynamischeren und schnelleren Aktionen der Bösperder durch, lagen Wergen und Co. zur Pause schon mit neun Toren vorne. Vor allem Voss (11 Tore) tobte sich bei den zahlreichen Gegenstößen der Hausherren aus.

Obwohl keiner der Hohenlimburger Neuzugänge mitwirkte, trotzte die SG Menden Sauerland II dem Tabellenzweiten Westfalia Hombruch in dessen Halle ein leistungsgerechtes 26:26-Remis ab. Es war eine wechselvolle Partie, denn Hombruch wandelte einen 12:15-Rückstand in eine 19:15-Führung (42.) um und lagen bis zum 23:20 recht komfortabel vorne. „Hinten heraus haben uns aber ein paar Körner gefehlt“, meinte Trainer Marc Lauritsch, denn die kämpferisch voll überzeugenden Schützlinge um Spielertrainer Tihomir Knez konterten zum 25:26.

 

 

VfS Warstein – HSG Lüdenscheid 30:30 (15:14). An dieses Spiel werden die Handballer des VfS Warstein und ihr Anhang noch lange denken. 27:30 lagen die personell arg gebeutelten Hausherren zurück, als die letzten 60 Sekunden eingeläutet wurden. Die Niederlage schien besiegelt, aber die Warsteiner  profitierten von zwei überhasteten Lüdenscheider Abschlüssen und kamen durch einen von Furmaniak eiskalt verwandelten Siebenmeter in der letzten Sekunde noch zum Punktgewinn, der die Eintrittskarte für eine weitere Landesliga-Saison sein dürfte. So dünn wie diesmal war die Auswechselbank des VfS bei einem Heimspiel schon lange nicht mehr besetzt. Da neben den Langzeitverletzten und Schorlemer auch Lars Schmidt, Ciya Aslan und Dominik Baack (Knieverletzung beim Abschlusstraining) ausfielen, standen Trainer Günter Warkus gerade noch sieben Stammkräfte plus die zuvor in der Reserve eingesetzten Leon Mies und Boban Ristovic zur Verfügung. Der HSG ging es aber nicht besser, ihr neunter Mann war der erstmals im Kader stehende Linkshänder Hassan Ahmad. Aber sie konnten auf ihre beiden herausragenden Schützen, die Halbstürmer Phil Lausen und Niclas Beckmann, bauen. Außerdem präsentierte sich Keeper Marcel Kämmerer zunächst als kaum überwindbar, sorgte Rechtsaußen Calvin Broscheit mit einem Hattrick zum 1:4 für beste Laune bei den recht zahlreiche mitgereisten Fans. Nach elf Minuten stand es sogar 1:6, kamen unweigerlich Erinnerungen an die letzte Woche hoch, als sich der VfS einen 0:13-Start in Menden leistete. Diesmal wurde die Ladehemmung deutlich früher und nachhaltiger bekämpft. Einpeitscher Matthias Sellmann hatte nach dem 3:8 immer öfter die Gelegenheit, Warsteiner Torschützen anzusagen. Dabei taten sich vor allem Linksaußen Constantin Pieper und der quirlige Leonard Simon, der zuvor mit der A-Jugend die Kreismeisterschaft gefeiert hatte. hervor. Die Lüdenscheider, die ja die beste Abwehr der Liga stellen, kamen mit den flinken Wendungen des unerschrocken in die Nahtstellen vordringenden Youngsters überhaupt nicht zurecht, kassierten zudem zwei Gegenstoßtore des eigentlich nur in der Abwehr eingesetzten Benedikt Furmaniak. Und weil Rückraum-Shooter Philip Schröder auftaute, war schon nach 19 Minuten der Gleichstand (10:10) hergestellt, ging der VfS mit einer knappen Führung in die Pause, obwohl Lukas Pielsticker nach einer Handverletzung ausgeschieden war, somit Leon Mies eine längere Einsatzstrecke erhielt.

Als Warstein trotz eines Siebenmeter-Fehlwurfs von Pieper auf 17:15 erhöhte, spürte Warkus, dass eine echte Siegchance bestand und beorderte Ristovic in den rechten Rückraum. Aufgrund der Roten Karte für Jonas Schmidt nach zu hartem Einsteigen gegen Lausen füllte zunächst Furmaniak den freien Posten am Kreis aus. Aber offensiv lief jetzt nur noch wenig zusammen. Simon bekam keine Freiheiten mehr, Ristovic fand auch keine Lücken, zudem wehrte der zur Halbzeit eingewechselte Keeper Marvin Kapp einige freie Würfe ab, stand mehrfach das Torgestänge im Wege. Lausen war jetzt kaum zu bremsen, traf dreimal zum 19:20. Und weil auch Beckmann und Bölling aus der zweiten Reihe Erfolg hatten, während Piepers Heber neben den Kasten segelte, schien nach 54 Minuten beim 23:27 die Messe gelesen. Der VfS bäumte sich jedoch energisch auf. Ristovic, Furmaniak und Schröder brachten ihr Team auf Schlagdistanz (27:28) heran und die Fans auf der Tribüne in Wallung. Die HSG aber konterte postwendend. Lausens Doppelschlag, unterbrochen vom Pfostenknaller von Simon, bedeutete das 27:30. Jetzt musste ein kleines Handball-Wunder her. Und tatsächlich machten es Furmaniak und Schröder, der 15 Sekunden vor dem Abpfiff einen Gegenstoß verwandelte, spannend. Aber wie in dieser kurzen Zeit noch einmal in Ballbesitz kommen? Die Antwort war offene Manndeckung und eine Schussfalle für Füller, dessen Wurf Niklas Schmidt sogar fangen und somit einen letzten Gegenangriff einleiten konnte, der an der Mittellinie mit einem Sturz von Schröder im Zweikampf mit Beckmann endete. Wie würden die bis dahin unaufgeregt leitenden Bergkamener Schiedsrichter Elias/Thamm entscheiden? Nach kurz Beratung zeigten sie eine Zeitstrafe für den völlig entsetzten Beckmann an, mussten folgerichtig auch einen Strafwurf verhängen, den Furmaniak zum stürmisch gefeierten remis nutzte. Dass Beckmann, immerhin HSG-Vereinsboss, anschließend auf die Unparteiischen losging und ihnen Prügel androhte, nur mit Mühe von Trainer Volker Schnippering von einer Tätlichkeit abgehalten werden konnte, war der unschöne Abschluss einer einer rassigen und völlig unerwartet torreichen Partie.

HSG Hohenlimburg - SG Schalksmühle/Halver II 32:26 (15:11). HSG-Tore: Felix Bauer (10/2), Nicolaj Jacob (6), Matthias Zimny (5), Tom Maschin (4), Jannik Hollatz (3), Jonas Bovensmann (2), Julian Pallasch (1), Tristan Wünnemann (1). SG-Tore: Marcel Meisterjahn (6), Nils Leicht (4/3), Julius Wallmann (3), Christian Kahlert (3), Yannik Hoffmann (2), Benedikt Walter (2/1), Justin Wiggershaus (2), Bastian Lux (2), Alexander Trimpop (1), Sven Potberg (1).

RE Schwelm - HSG Schwerte/Westhofen 26:22 (12:10). RE-Tore: Nazif Dadayli (7), Lars Günther (7/2), Jan Maubach (4), Bastian Möller (4), Andreas Arendt (2), Nils Pape (1), Jan-Lukas Pape (1). HSG-Tore: Nico Paukstadt (6/6), Alexandr Denissov (5), Tim Decker (3), Tim-Alexander Schlütz (2), Niklas Linnemann (2), Jonas Heidemann (2), Tim Schroeter (1), Dominik Yaltzis (1).

Westfalia Hombruch - SG Menden Sauerland II 26:26 (12:14). Westfalia-Tore: Jannik Thüs (10/5), Ruben Feldmann (6), Ole Sasse (3), Dominik Bradtke (3), Jan Sasse (2), Ruben Köhrer (1), Manuel Asshoff (1). SG-Tore: Nicolas Löbbecke (6), Tihomir Knez (6/1), Torsten Becker (5), Benno Poth (4), Tim-Philipp Luther (3), Daniel Meisterjahn (2).

TuS Ferndorf III - TV Arnsberg 23:22 (13.10). TuS-Tore: Daniel Strack (6), Lars Heinrich (5/2), Ben Wilden (3), Darius Klein (3), Sebastian Strack (2), Felix Paul (2), Nikola Dincic (2). TVA-Tore: Torben Eberhard (5), Johannes Dame (5), Jan Teschner (4), Daniel Lammert (3), Phillipp Mähl (2/1), Jonas Erk (1), Kevin Erpelding (1), Merlin Fischer (1).

SG DJK Bösperde - TuS Wellinghofen 43:26 (21:12). SG-Tore: Tim Voss (11), Philipp Wergen (8/4), Rene Tillmann (7), Leon Habring (6), Hendrik Sparenberg (5), Julius Butzek (4), Tim Stracke (2). TuS-Tore: Christian Becker (7), Lennart Schwies (7/2), Christian Wojtek (5), Corin Kusterer (3), Matthias Giessmann (2), Hendrik Buhl (1), Mats Köppe (1/1).

VfL Eintracht Hagen III - Letmather TV 29:21 (13:9). VfL-Tore: Marc Bardischewski (12/1), Jan Wilhelm (4), Tim Knutzen (4), Hendrik Hoppe (3/2), Tim Gurol (2), Levent Cengiz (2), Alexander Koshold (1), Lennart Bulk (1). LTV-Tore: Björn Münzner (4/2), Ingolf Grebe (3), Christian Budde (2), Timo Wunderlich (2), Kevin Schon (2), Jan Ludwig (2), Yannis Frank (2), Steffen Fischer (2), Kevin Kern (1), Philipp Tonat (1).

VfS Warstein - HSG Lüdenscheid 30:30 (15:14). VfS-Tore: Benedikt Furmaniak (8/2), Constantin Pieper (7/3), Philip Schröder (6), Leonard Simon (5), Boban Ristovic (2), Jonas Schmidt (1), Simon Kraus (1). HSG-Tore: Phil Lausen (10/3), Calvin Broscheit (5), Niclas Beckmann (4), Alex Nitsch (3), Kevin Plate (3), Florian Füller (2), Lukas Weichelt (2), Sebastian Bölling (1).

(bg) Immer größer wird die Wahrscheinlichkeit, dass sich der Lüdenscheider Halblinke Phil Lausen die Torjägerkrone als bester Schütze der Handball-Landesliga holt, denn mit seinen zehn Treffern in Warstein baute er seine Führung gegenüber dem Hombrucher Ole Sasse auf satte 13 Tore aus. Der Schwerter Nico Paukstadt traf diesmal nur vom Siebenmeterpunkt, bleibt aber Dritter vor Arnsbergs Talent Johannes Dame, auf Rang fünf preschte der Hohenlimburger Felix Bauer vor. Der Schwerter Linksaußen Alexandr Denissov und der Wellinghofer Lennart Schwies vergrößern den „Club der Hunderter“ und 14 Mitglieder. Die Spitzengruppe: 

Phil Lausen (Lüdenscheid) 158/16

Ole Sasse (Hombruch) 145/38

Nico Paukstadt (Schwerte) 141/61

Johannes Dame (Arnsberg) 137

Felix Bauer (Hohenlimburg) 128/24

Christian Pottkämper (SGSH II) 127/45

Philipp Wergen (Bösperde) 116/53

Dominik Thäsler (Schwelm) 112

Lars Heinrich (Ferndorf III) 108/44

Alexandr Denissov (Schwerte) 104

Max Wergen (Bösperde) 100/4

Lennart Schwies (Wellinghofen) 100/20

Björn Münzner (Letmathe) 95/41

Nazif Dadayli (Schwelm) 94

Jonas Heidemann (Schwerte) 90

Philip Schröder (Warstein) 88/1

Jannik Thüs (Hombruch) 86/34

Philipp Berghoff (Hombruch) 85

Lars Schorlemer (Warstein) 85/24

Alexander Koshold (Hagen III) 84

Niclas Beckmann (Lüdenscheid) 84/2

Christian Budde (Letmathe) 84/2

Daniel Meisterjahn (Menden II) 78/18

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