Hier kommt nach dem Derbywochenende gegen Hohenlimburg, die Spieltagzusammenfassung von Sportskamerad Bernd Großmann!

(bg) Die größte Überraschung des 5. Spieltags der Handball-Landesliga war sicher die zweite Saionniederlage des Ex-Verbandsligisten HSG Hohenlimburg, der beim Aufsteiger Letmather TV strauchelte. Vor dem kommenden Gipfeltreffen der beiden offenbar einzigen Titelanwärter präsentierten sich Hombruch und seiner kommender Gast aus Schalksmühle-Halver in Torlaune.

Schon am Freitag hatte der TV Arnsberg erneut aufhorchen lassen und mit seinem dritten Saisonsieg, dem 37:32 über die SG Menden Sauerland II, angedeutet, dass er trotz des großen Aderlasses nicht als Abstiegskandidat einzustufen ist.  „Meine Mannschaft hat die richtigen Lehren aus der Niederlage im Kreispokal gezogen und vor allem defensiv hervorragend gearbeitet“, lobte Trainer Björn Sude sein junges Team. Das 0:1 sollte schon der einzige Rückstand für die Arnsberger sein. Gestützt auf starke Paraden von Keeper Ehrnsperger und einen guten Innenblock, zogen sie ihr ihr Konter- und Tempospiel aufzogen und eilten auf 13:5 (17.) davon. Dann drehten die Gäste vor allem durch Becker und Spielertrainer Knez auf, doch näher als auf drei Tore (30:27) kamen sie nicht mehr heran.

HSG Schwerte/Westhofen verschaffte sich mit einem 29:26-Erfolg über die HSG Lüdenscheid ein positives Punktekonto. „Das war ein sehr wichtiger Sieg für uns. Jetzt haben wir ein bisschen Luft nach unten“, freute sich Trainer Kai Henning, der mit der Leistung seiner Schützlinge, die mit offensiver Abwehr etliche Ballverluste der Gäste provozierten, sehr zufrieden war. Lüdenscheids Angriffsspiel krankte daran, dass im Rückraum Beckmann zu sehr auf sich alleine gestellt war. Zwar gelang es den Ruhrstädtern nie, entscheidend davonzuziehen, aber den Bergstädtern auch nicht, nähere als auf zwei Tore heranzukommen. Als der ansonsten starke Youngster Weichelt beim Stande von 28:26 einen Gegenstoß verbaselte, war die letzte Hoffnung auf ein Remis dahin.

Dank der überzeugenden Rückraumkräfte Thäsler und Meuren feierte die TG RE Schwelm mit einem 29:22 über ihren bisherigen Angstgegner SG DJK Bösperde den ersten Sieg in ihrer neuen Halle. Dabei sah es zunächst nicht gut aus, denn als Kleinschmidt verletzt ausschied, stand es 8.8. Den Schützlingen von Michael Wiese gelang es in der Folge aber immer besser, die Bösperder Offensive auszuschalten. Einzig P. Wergen sorgte dafür, dass es bis zum 19:18 (38.) eng blieb.  Dann setzte sich die Zweikampfhärte und individuelle Klasse der Gastgeber durch. „Wir haben die Schwelmer mit unseren Umstellungen vor weniger Probleme gestellt als uns selbst“, resümierte SG-Trainer Jörg von Estorff, der auch den Kräfteverschleiß für die anwachsenden Rückraum verantwortlich machte.

Das Dortmunder Lokalderby nahm den erwartet einseitigen Verlauf, denn der Tabellenletzte TuS Wellinghofen musste sich der Westfalia aus Hombruch mit 22:46 beugen – eine denkbar schlechte Basis für das Kellerduell in Ferndorf. Die Hombrucher hingegen tobten sich so richtig aus. Vor allem Ole Sasse (14) nutzten die Abwehrschwächen der Wojtek-Schützlinge, die nur bis zum 5:8 halbwegs mithielten, gnadenlos aus. Nach 27 Minuten war der erste Zehn-Tore-Abstand (9:19) perfekt, nach 51 Minuten hieß es 17:37. Hombruchs Trainer Marc Lauritsch verzichtete auf eine Spielanalyse: „Für uns war heute wichtig zu sehen, dass die angeschlagenen Spieler problemlos durchspielen konnten.“

Mit einem Doppelschlag im Endspurt zum 18:17 avancierte Letmathes Rückraum-Routinier Budde zum Matchwinner beim Nachbarschaftsduell gegen Hohenlimburg, das fast 400 Zuschauer anlockte. „Das war der Lohn dafür, dass wir nie aufgesteckt haben“, meinte LTV-Coach „Sammy“ Drechsel. Tatsächlich hatte es der Ex-Verbandsligist mehrfach in der Hand, sich deutlicher als auf 7:4 und 13:10 abzusetzen, doch eine Vielzahl von Würfen landete an Pfosten und Latte. Zum Schluss haderte der Gast auch noch mit den Schiedsrichtern, die unter anderem Bauers verwandelten Siebenmeter abpfiffen. „Wir waren eigentlich die dominante Mannschaft und haben solide verteidigt“, haderte HSG-Coach Sascha Simec mit der Offensivausbeute seiner Schützlinge.

Im Vergleich zweier Drittgarnituren behielt der VfL Eintracht Hagen gegen Neuling TuS Ferndorf mit 27:22 die Oberhand. „Spielerisch waren wir ebenbürtig, aber in puncto Chancenverwertung hatte Hagen das entscheidende Plus“, lautete der knappe Kommentar von TuS-Coach Torsten Krauß. Der Gast stellte zwar in Rengel den herausragenden Schützen (elf Tore), war aber mannschaftlich längst nicht so geschlossen wie die Volmestädter, bei denen Chefcoach Hepp das Aufbauspiel lenkte und der Halblinke Koshold sein Talent unterstrich.

 

SG Schalksmühle-Halver II – VfS Warstein 33:22 (15:11). Das nackte Ergebnis klingt ernüchternd, aber die Handballer des VfS Warstein haben keinerlei Grund, nach dem 22:33 (11:15) beim Landesliga-Spitzenreiter Trübsal zu blasen. Im Gegenteil: Der Rumpfkader war 50 Minuten lang ein hartnäckiger Gegner, wurde erst durch eine kaum nachvollziehbare Zeitstrafenflut aus den Angeln gehoben. Ein Blick auf die Auswechselbank genügte, um den Sieger dieses Partie schon vor dem Anpfiff auszumachen. Während der Tabellenführer trotz etlicher Ausfälle (unter anderem fehlten die Rückraumschützen Meisterjahn und Walter) einen vollen Kader präsentierte, weil Moritz Eigenbrodt und Florian Ludwig aus der „Ersten“ aushalfen, gab es auf Warsteiner Seite nur eine einzige Feldspieler-Wechselmöglichkeit. Zu den im Vorfeld genannten sechs Ausfällen gesellten sich nämlich auch der privat verhinderte Kreisläufer Bjön Manderfeld, der erkrankte Rechtsaußen Simon Kraus und der im Abschlusstraining am Fuß verletzte Linksaußen Constantin Pieper. Der leidgeprüfte Trainer Günter Warkus stand also plötzlich mit vier Feldspielern da. Das hätte zur Absage führen können, wenn nicht Frederik Cramer, Eduard Schill und Mika Schöne aus der Reserve ihre Bereitschaft zur Aushilfe signalisiert hätten. „Zwei der Jungs habe ich noch nie gesehen“, schilderte Warkus sein Dilemma. Es konnte von vorneherein nur darum gehen, eine derbe Abfuhr zu vermeiden. Eigenes Tempospiel, eigentlich ein neues Markenzeichen der Ära Warkus, war quasi verboten, denn der Minikader brauchte seine Kraft für die Rückwärtsbewegung gegen einen für seine Konterfähigkeiten bekannten Gastgeber und sollte sein Pulver nicht nach 40 Minuten verschossen haben. Immerhin stand ja die Rückraumachse mit Lars Schmidt, Spielmacher Lukas Pielsticker und Philipp Schröder. Und die war bemüht, durch Kreuzbewegungen Lücken in die SG-Deckung zu reißen, versuchte sich aber zunächst allzu oft mit Anspielen an Kreisläufer Eduard Schill, der größte Probleme mit der Kontrolle des geharzten Balles hatte. Und weil die Haftmittel am Spielgerät dazu führten, dass etliche Wurfversuche zu flach gerieten, konnte sich der kleine Schalksmühler Keeper Mark Schür häufiger auszeichnen als sein Gegenüber Niklas Schmidt, schien sich beim 6:2 (9.) führ ein hohes Resultat abzuzeichnen. Doch weit gefehlt: Mit ersten Glanzparaden sammelte Schmidt Keeper Schmidt nicht nur für sich Selbstvertrauen. Auch seine uneingespielten Vorderleute harmonierten nun besser und erzwangen Aufbaufehler der Schalksmühler. Beim 8:6-Zwischenstand sah SG-Trainer Dirk Pfaffenbach und nahm eine Auszeit, in der er seine Schützlinge derart aufmuntere, dass ihnen ein 5:0-Lauf gelang. „Das kann ich auch“, dachte sich wohl Warkus. Und tatsächlich verbuchte er mit seiner Auszeit den identischen Erfolg. Der überragende, im Schorlemer-Stil etliche Zeitstrafen herausholende Lars Schmidt sorgte zusammen mit dem nun zielsicheren Schill für den 13:11-Anschluss. Und es war sogar mehr drin, aber der nächste Angriff verpuffte, zudem scheiterte Jonas Schmidt vom Siebenmeterpunkt. Zu allem Überfluss besorgte der überragende Mittelmann Landwehr mit der Sirene das 15:11 – ein aus VfS-Sicht ärgerlicher Zwischenstand, der befürchten ließ, dass die Schalksmühler gleich zu Beginn der zweiten Hälfte für klare Verhältnisse sorgen würden. Doch Warstein dachte gar nicht daran, klein beizugeben. Vor allem Pielsticker nahm nun das Heft in die Hand. Seine zwar nicht harten, aber sehr platzierten Würfe sorgten dafür, dass der Abstand konstant blieb. Es hätte sogar richtig spannend werden können, wenn der VfS nicht vom Siebenmeterpunkt  Nerven gezeigt und drei Gelegenheiten in Folge vergeben hätte – mit dem negativen Höhepunkt eines viel zu kurz geratenen Hebers von Jonas Schmidt. Erst der bis dahin unauffällige Schröder brach den Bann, verkürzte in Überzahl auf 23:19 (47.). Dass der Spitzenreiter am Ende doch noch mit zweistelligem Abstand gewann, lag weniger am konditionellen Einbruch der Gäste als an der Einflussnahme der weitgereisten Schiedsrichter Helwig/Müter. Die sorgten nach der ersten (!) Hinausstellung für einen Warsteiner, nämlich den protestierenden Keeper Hendrik Hilwerling, für ganz viel Platz auf dem Parkett. Das Minimalfoul von Schröder, obwohl noch die dritte gelbe Karte ausstand, mit einer Zeitstrafe zu bedenken, war letztlich auch Ausgangspunkt für die Zwangspause von Cramer. Und weil auch Oberliga-Schiedsrichter Warkus für seine „Kollegenschelte“ bestraft wurde, konnte die jetzt genüsslich konternde SG eine Achterserie zum 31:19 hinlegen.

 

TV Arnsberg - SG Menden Sauerland II 37:32 (16:12). TVA-Tore: Daniel Lammert (8), Johannes Dame (6), Yannick Mähl (5), Jonas Erk (4), Jan Klute (4), Torben Eberhard (3), Oscar Assmann (2), Kevin Erpelding (2), Jan Teschner (1), Phillipp Mähl (1/1), Merlin Fischer (1). SG-Tore: Torsten Becker (10/1), Tihomir Knez (8/1), Benno Poth (5), Eike Lotz (4), Henry Habermann (2), Joel Jünger (2), Bjarne Serges (1).

SG Schalksmühle-Halver II - VfS Warstein 33:22 (15:11). SG-Tore: Christian Pottkämper (9/4), Jannik Landwehr (7), Florian Ludwig (4), Moritz Eigenbrodt (3), Justin Wiggershaus (3), Christian Kahlert (2), Julius Wallmann (2), Bastian Lux (2), Nils Leicht (1). VfS-Tore: Lukas Pielsticker (5), Lars Schmidt (5), Eduard Schill (4), Philip Schröder (4/1), Jonas Schmidt (2/1), Jani Mika Schöne (1), Frederik Cramer (1/1).

RE Schwelm - SG DJK Bösperde 29:22 (16:13). RE-Tore: Dominik Thäsler (8), Moritz Meuren (6), Theo Mperzigiannis (5), Bastian Möller (4), Florian Ring (2), Nazif Dadayli (2), Jan-Maurice Monsees (1), Felix Göbel (1). SG-Tore: Philipp Wergen (11/4), Robin Janssen (5), Max Wergen (3), Tim Voss (2), Julius Butzek (1).

Letmather TV - HSG Hohenlimburg 18:17 /8:9). LTV-Tore: Christian Budde (5), Björn Münzner (5/2), Jan Ludwig (2), Steffen Fischer (2), Kevin Schon (1), Kevin Kern (1), Sebastian Temp (1), Timo Wunderlich (1). HSG-Tore: Jonas Bovensmann (4), Phillip Wittke (4), Max Heinemann (4/3), Antonio Bogdanic (2), Tom Maschin (1), Jannik Hollatz (1), Felix Bauer (1/1).

VfL Eintracht Hagen III - TuS Ferndorf III 27:22 (13:10). VfL-Tore: Alexander Koshold (7), Cedric Neuser (4), Lars Hepp (4), Hendrik Hoppe (4/2), Lennart Bulk (3), Daniel Sklarski (3), Lukas Meier (1), Levent Cengiz (1). TuS-Tore: Jakob Rengel (11), Jan Niklas Klein (5/3), Marc Andre Reimann (2), Sebastian Strack (1), Darius Klein (1), Nikola Dincic (1), Yannick Koog (1).

TuS Wellinghofen - Westfalia Hombruch 22:46 (11:20). TuS-Tore: Julien Wegener (5/2), Lennart Schwies (4), Hendrik Buhl (3), Matthias Giessmann (3), Fabian Vogel (2), Lars Huebner (2), Benjamin Flügge (2), Timo Henning (1). Westfalia-Tore: Ole Sasse (14), Jannik Thüs (7/2), Tillmann Hobrock (5), Alexander Müller (4), Ruben Köhrer (4), Dominik Bradtke (4), Ruben Feldmann (3), Torben Sasse (2), Marius Bergmann (1), Jan Sasse (1), Max Bothmann (1).

HSG Schwerte/Westhofen - HSG Lüdenscheid 29:26 (15:14). HSGS-Tore: Nico Paukstadt (9/5), Alexandr Denissov (7), Jonas Heidemann (5), Peter Hengstenberg (2), Hendrik Pavlovic (2), Dominik Yaltzis (1), Jan Jürgen Matthies (1), Tim Schroeter (1), Sebastian Ablas (1). HSGL-Tore: Niclas Beckmann (7), Kevin Plate (3), Florian Füller (3), Lukas Weichelt (3), Phil Lausen (3/1), Marcel Fenner (2), Justus Jaschke (2), Sören Miossec (2), Felix Kroll (1).

(bg) Reichlich Bewegung ist in die Torschützenliste der Handball-Landesliga gekommen. Da der bislang führende Warsteiner Lars Schorlemer aussetzte und Lüdenscheid Phil Lausen in Schwerte nur dreimal traf, übernahm das Hagener Talent Alexander Koshold die Spitze eines noch sehr engen Feldes, in dem „Oldie“ Tihomir Knez (Spielertainer Menden II) Rang vier ganz knapp vor dem Bösperder Philipp Wergen behaupten konnte.  Hier die Spitzengruppe: 

Alexander Koshold (Hagen III) 36

Phil Lausen (Lüdenscheid) 36/7

Lars Schorlemer (Warstein) 34/7

Tihomir Knez (Menden II) 32/2

Philipp Wergen (Bösperde) 32/11

Jannik Thüs (Hombruch) 31/14

Christian Pottkämper (SGSH II) 30/14

Nico Paukstadt (Schwerte) 28/6

Ole Sasse (Hombruch) 26/2

Johannes Dame (Arnsberg) 24

Max Wergen (Bösperde) 24/1

Eike Lotz (Menden II) 24/6

Max Heinemann (Hohenlimb.) 24/9

Antonio Bogdanic (Hohenlimb.) 23

Dominik Thäsler (Schwelm) 23

Tobias Birk (Menden II) 21

Lennart Schwies (Wellinghofen) 21

Benedikt Walter (Schalksm. II) 21/1

Moritz Meuren /Schwelm) 21/5

Björn Münzner (Letmathe) 21/11

 

feed-image Feed-Einträge