Hier kommt wieder die Zusammenfassung der Handball Landesliga der Staffel 4 vom Sportsfreund Bernd Grossmann!

Als einziges Team mit 4:0-Punkten führt die SG Schalksmühle-Halver II die Tabelle der Handball-Landesliga an. Allerdings haben auch RE Schwelm und Westfalia Hombruch noch keinen Minuspunkt auf dem Konto.

Das mit großer Spannung erwartete erste „Elefantentreffen“ der Handball-Landesliga bescherte einen eindeutigen Sieger, denn Vorjahres-Vizemeister ließ trotz eines dezimierten Kaders dem Verbandsliga-Absteiger HSG Hohenlimburg beim 33:22 keine Chance und setzte damit ein dickes Ausrufezeichen.  Die HSG hatte nur in puncto Fanunterstützung ein Plus, aber die 50 mitgereisten Hohenlimburger Anhänger wurden nach dem 1:8-Rückstand immer leiser und hatten auch in der Folgezeit wenig Spaß, denn nach Verkürzung auf 17:12 eingangs der zweiten Hälfte übernahm wieder die Lauritsch-Sieben das Kommando, wobei neben Thüs und Neuzugang Berghoff auch Kreisläufer Hobrock und der früherer Hohenlimburger Keeper Hering herausragten. „Mit 23 Fehlwürfen und 18 technischen Fehlern kann man nicht gewinnen“, resümierte HSG-Coach Sascha Simec.

Die Reserve der SG Menden Sauerland sammelte beim 36:25 über den TuS Wellinghofen die ersten Pluspunkte ein. Zunächst tat sich die Truppe um Spielertrainer Tihomir Knez schwer mit der 4:2-Deckung der Dortmunder. Das Fehlen von Koerdt und Becker schien sich negativ auszuwirken, aber in Durchgang zwei drehten Jünger, Lotz und Birk groß auf und machten aus dem 14:14 ein 22:16 (41.). „Nach dem Fehlstart in die zweite Hälfte haben wir kein Mittel mehr gefunden“, resümierte TuS-Spielertrainer Christian Wojtek.

Im Nachbarschaftsduell hielt die HSG Schwerte/Westhofen den Aufsteiger Letmather TV mit 29:27 auf Distanz. ES war ein ebenso knapper wie verdienter Sieg für die ständig führende Mannschaft von Kai Henning, bei der Keeper Emde zum wichtigen Rückhalt der von Schröter gut organisierten Abwehr avancierte, zudem Youngster Matthies im Aufbau überzeugte. „Wir waren mehrfach dran, haben aber ein paar Fehler zuviel gemacht“, kommentierte LTV-Coach „Sammy“ Drechsel.

Neun schwache Minuten kosteten den TV Arnsberg ein enges Match gegen den Titelmitfavoriten SG Schalksmühle-Halver II, der sich letztlich mit 31:25 souverän durchsetzte. Die entscheidende Phase begann mit dem 8:10, als sich die Sieben von Björn Sude gerade nach dessen Auszeit mit hektischen Aktionen und halbherzigen Abschlüssen aus dem Rhythmus brachte. So wuchs der Rückstand bis zur Pause auf 9:17 an. Arnsberg kämpfte zwar unverdrossen, verkürzte auf vier Tore (20:24), doch die Schützlinge von Dirk Pfaffenbach behielten die Kontrolle, wobei sich Neuzugang Walter im Abschluss besonders hervortat. „Insgesamt bin ich sehr zufrieden, uns hat nur etwas Cleverness gefehlt“, lobte Sude seine von Kreisläufer Klute und Blanke angeführte Mannschaft.

Die TG RE Schwelm feierte mit dem 27:19 beim weiterhin ersatzgeschwächten und deshalb im Rückraum zu harmlosen Aufsteiger TuS Ferndorf III einen gelungenen Saisonstart und wird in Kürze noch einen hochkarätigen Neuzugang präsentieren. In Kreuztal ließen die Wiese-Schützlinge auch ohne Routinier Günther nichts anbrennen, selbst mehrere vergebene Strafwürfe konnten verkraftet werden. Einen starken Eindruck hinterließ Linksaußen Pape, auch Neuzugang Ohrmann verdiente sich als Abwehrchef ein Sonderlob.

Obwohl „Rückkehrer“ und Abteilungschef Beckmann einen rabenschwarzen Tag erwischte, langte es für die HSG Lüdenscheid zu einem 29:27-Erfolg über den VfL Eintracht Hagen III, bei dem Trainer Levent Cengiz in der Schlussphase aktiv eingriff. Endlich wieder in der Gymnasium-Sporthalle spielen zu dürfen, gab den Bergstädtern nicht den erhofften Schub. Konstant stark trumpfte nur Lausen auf, ansonsten tat sich die HSG gegen die 6:0-Abwehr der Eintracht um Kowalski schwer, lag zur Pause auch mit 11:13 hinten, ehe mit einem Viererpack die Wende gelang. Es blieb aber eng, und beim 24:25 lag plötzlich wieder der Gast vorne. Jaschke (2) und Fenner sorgten dann für Erleichterung bei Trainer Volker Schnippering.

Freud und Leid lagen bei den Landesliga-Handballern des VfS Warstein im ersten Saisonheimspiel ganz dicht beieinander. Einerseits konnte ein klarer Sieg über Bösperde bejubelt werden, andererseits schien Allrounder Nikolaj Wachholz mit Verdacht auf Kreuzbandriss aus, ist nach Ciya Aslan nun schon der zweite Akteur, der dem VfS länger fehlen wird.

Handball-Landesliga: VfS  Warstein - SG DJK Bösperde 33:20 (16:9). Es waren 21 Minuten gespielt, als Wachholz, der in der Abwehr den Part des überforderten Simon Kraus eingenommen hatte, im Angriff quer vor der Bösperder Abwehr herlief und nach einer harten Attacke nach unglücklicher Landung mehrere laute Schmerzensschreie von sich gab. Jeder der rund 250 Zuschauer in der Halle ahnte, was passiert war. Auch Wachholz selbst, als Bundeswehr-Sanitäter quasi „vom Fach“, äußerte aufgrund der wackeligen Kniescheibe gleich den Verdacht „Kreuzbandriss.“ Das Match wurde erst nach Abtransport des mit einem riesigen Aufmunterungs-Applaus der Zuschauer beachten Wachholz fortgeführt.

Wie würde der VfS mit dem Schock und dem Verlust klarkommen? Schließlich stand es 8:8, hatte sich Bösperde deutlich besser als beim ersten Auftritt in der Dreifachturnhalle präsentiert und schien Warsteins wieder ganz auf individuelle Lösungen von Lars Schorlemer angewiesenen Angriff kontrollieren zu können. Aber der VfS hatte ja noch einen Joker im Köcher, der in geradezu sensationeller Weise stach. „Eigentlich wollte ich ja nur zuschauen“, schmunzelte Boban Ristovic später. Der Ex-Spielertrainer kam, sah und siegte, denn seine kraftvollen Aktionen überforderten die junge Bösperder Abwehr. Ristovic, der mit seiner ersten Ballkontakt gleich den Ausgleich zum 8:8 erzielt hatte, wurde bis zum Seitenwechsel noch fünfmal angespielt und jagte die Kugel jedes Mal präzise ins Netz, wobei er meist von halbrechts in die Mitte drang. Hinzu kam, dass die wegen der Wurfkraft der hoch gewachsenen Wehren-Brüder offensiv ausgerichtete Warsteiner 3-2-1-Abwehr immer besser griff, sich auch Keeper Hendrik Hilwerling zu steigern wusste und nur noch einmal hinter sich greifen musste. Bösperdes Trainer Jörg von Estorff war stinksauer über die Lücken in seiner Hintermannschaft: „Natürlich ist Ristivic schwer zu stoppen, aber so einfach hätten wir ihm das Durchbrechen nicht machen dürfen.“

Angesichts der 16:9-Führung bestand auf Warsteiner Sicht keinerlei Grund, taktische Veränderungen vorzunehmen. Auch die Bösperder Manndeckung für Schorlemer brachte die Schützlinge von Günter Warkus nicht in Verlegenheit. Selbst die matte Wurfausbeute von Lars Schmidt und Lukas Pielsticker blieb ohne negative Folgen, weil die Deckung weiterhin konzentriert arbeitete, das gute Rückzugsverhalten keine Konterchancen für die Gäste zuließ. Und vorne lief es ja trotzdem fast wie am Schnürchen. Schorlemer setzte die Siebenmeter sicher und schaute ansonsten zu, wie seine Nebenleute die Kugel kursieren ließen und dabei die zwangsläufigen Lücken in der SG-Abwehr mit Abschlüssen für die Außen nutzten. Da Constantin Pieper einen Sahnetag hatte, nicht nur nach Hilwerlings Steilpässen traf, auch Kraus zweimal den inzwischen resignierenden Gästekeeper Sievert düpierte, wuchs der Warsteiner Vorsprung stetig an. Als Ristovic das 26:13 erzielte, war sein Arbeitstag beendet. Auch Schorlemer durfte neben ihm auf der Bank Platz nehmen, denn Warkus wollte den Youngster Gelegenheit geben, sich dem inzwischen bestens gelaunten Publikum zu präsentieren. In die Fans geizten nicht mit Beifall, bejubelten insbesondere Nachwuchskeeper Niklas Schmidt, der in der 40. Minute Hilwerling abgelöst hatte und für seine Siebenmeterparade plus abgewehrtem Nachwurf besonders gefeiert wurde. Spaß hatte auch Routinier Benedikt Furmaniak, der auf der linken Außenbahn zum Zuge kam und gleich mit einem Dreher eröffnete. Ihm gelang auch der eigentlich kostspielige 30. Treffer, aber da winkte „Benny“ ab: „Das mit der Kiste gibt es nicht mehr.“ Könnte ja auch allgemein ein teurer Spaß werden, denn die „30“ sollten für diese jetzt auch über die erste und zweite Welle dynamische Truppe häufiger knackbar sein.

Das vermeintliche Gipfeltreffen der Handball-Landesliga wurde zu einer einseitigen Angelegenheit, denn Verbandsliga-Absteiger HSG Hohenlimburg  ging beim letztjährigen Vizemeister Westfalia Hombruch mit 22:33 (10:17) baden. Eigentlich hatte sich die HSG nach ihrem überzeugenden Saisonstart gegen Warstein einiges ausgerechnet. Und da Hombruch tatsächlich auf etliche Stammkräfte verzichten musste, während auf HSG-Seite sich die angeschlagenen Antonio Bogdanic und Phillip Wittke spielfähig meldeten, nur Keeper Daniel Pavlakovik passen musste, schien die Chance groß. Doch auf dem Parkett sah es dann ganz anders aus. Die Hohenlimburger kamen von Beginn an mit der aggressiven Hombrucher Abwehr nicht zurecht und produzierten ungewöhnlich viele Fehler. Cheftrainer Sascha Simec resümierte nach dem Match ganz trocken: „Wer sich 18 technischen Fehler auf 23 Fehlwürfe erlaubt, hat einfach keine Chance.“

Simec hatte bereits nach acht Minuten und 0:4-Rückstand eine Auszeit genommen und versucht, seine hypernervösen und hektischen Schützlinge in die Spur zu bringen. Die Wirkung blieb aus, denn Hombruch kombinierte weiter wie aus einem Guss und eilte auf 8:1 davon. Es war schon die 15. Spielminute angebrochen, als Bogdanic den zweiten Treffer für die Gäste erzielte. Es lief dann einen Tick besser, aber außer Bogdanic und dem Halbrechten Max Heinemann strahlte kein Hohenlimburger ernsthafte Torgefahr aus. Spielmacher Felix Bauer war völlig von der Rolle, die Pässe an den Kreis kamen viel zu selten an. Und auch vom sonst so starken Flügelspiel war nichts zu sehen. Bezeichnend, dass Nikolaj Jacob und Tom Maschin ohne Treffer blieben, nur durch Ballverluste auffielen.

Durchgang zwei begann verheißungsvoll mit Treffern von Wittke und Pallasch, aber das 17:l12 sollte schon der knappste Rückstand gewesen sein. Hombruch konnte sich auf seine starke linke Seite mit Thüs, Köhrer und Berghoff verlassen, zudem kam auch Kreisläufer Hobrock immer wieder zum Abschluss. Hinzu kam, dass die Oberadener Schiedsrichter Koscielny/Schwenk nicht nur bei strittigen Situationen stets für die Heimmannschaft entschieden. Es ehrt Trainer Simec, dass er bei seiner Analyse („Wir haben nicht unser Tempospiel aufgezogen und gegen eine abgezockte Hombrucher Mannschaft insgesamt zu undiszipliniert gespielt“) diesen Aspekt völlige außer Acht ließ, erklärt aber, warum der Rückstand gegen spätestens nach dem 21:13 resignierende Hohenlimburger immer größer wurde. Das Verhältnis von Siebenmetern (6/2) und Strafzeiten (1/4) spricht für sich.

 

 

TuS Ferndorf III - RE Schwelm 18:27 (9:12). TuS-Tore: Darius Klein (5), Jakob Rengel (5), Lars Heinrich (3/2), Felix Paul (2), Leon Schneider (2), Jan Niklas Klein (1). RE-Tore: Dominik Thäsler (7), Nils Pape (5), Moritz Meuren (5), Nazif Dadayli (3), Marc Kleinschmidt (2/1), Florian Ring (1), Theo Mperzigiannis (1), Jan-Maurice Monsees (1), Nils Käsebier (1), Michael Ohrmann (1).

TV Arnsberg - SG Schalksmühle-Halver II 25:31 (9:17). TVA-Tore: Alexander Blanke (8/1), Johannes Dame (6), Jan Klute (4), Torben Eberhard (2), Jan Teschner (2), Daniel Lammert (1), Kevin Erpelding (1), Jonas Erk (1). SG-Tore: Benedikt Walter (7), Christian Pottkämper (6/3), Marcel Meisterjahn (4), Bastian Lux (4), Sven Potberg (3), Marco Luciano (3), Alexander Trimpop (1), Nils Leicht (1), Jannik Landwehr (1), Justin Wiggershaus (1).

Westfalia Hombruch - HSG Hohenlimburg 33:22 (17:10). Westfalia.Tore: Jannik Thüs (12/6), Philipp Berghoff (6), Tillmann Hobrock (5), Ruben Köhrer (4), Max Bothmann (2), Alexander Müller (2), Dominik Bradtke (1), Marius Bergmann (1). HSG-Tore: Antonio Bogdanic (8), Max Heinemann (7/2), Phillip Wittke (3), Jannik Hollatz (1), Roman Köck (1), Julian Pallasch (1), Jonas Bovensmann (1).

VfS  Warstein - SG DJK Bösperde 33:20 (16:9). VfS-Tore: Boban Ristovic (8), Lars Schorlemer (8/5), Constantin Pieper (5), Philip Schröder (3), Benedikt Furmaniak (3), Jonas Schmidt (2), Simon Kraus (2), Lars Schmidt (1), Lukas Pielsticker (1). SG-Tore: Philipp Wergen (5/2), Tim Voss (3), Robin Janssen (3), Max Wergen (3/1), Rene Tillmann (3/2), Hendrik Sparenberg (2), Julius Remes (1).

HSG Schwerte/Westhofen - Letmather TV 28:26 (14:14). HSG-Tore: Nico Paukstadt (8), Jan Jürgen Matthies (5), Hendrik Pavlovic (4), Alexander Nickolay (3/3), Tim Schroeter (2), Alexandr Denissov (2), Dominik Yaltzis (1), Tim Decker (1), Peter Hengstenberg (1), Jonas Heidemann (1). LTV-Tore: Björn Münzner (10/5), Steffen Fischer (7), Kevin Schon (4), Christian Budde (2), Philipp Tonat (1), Malte Buder (1), Timo Wunderlich (1).

SG Menden Sauerland II - TuS Wellinghofen 36:25 (14:14). SG-Tore: Joel Jünger (10), Tobias Birk (9), Eike Lotz (4), Daniel Meisterjahn (4), Pascal Wix (3/1), Tihomir Knez (3), Benno Poth (1), Tim Hormann (1), Henry Habermann (1). TuS-Tore: Benjamin Flügge (7), Hendrik Buhl (5/1), Christian Becker (5), Lennart Schwies (3), Julien Wegener (2), Matthias Giessmann (1), Timo Henning (1), Björn Stübe (1).

HSG Lüdenscheid - VfL Eintracht Hagen III 29:27 (11:13). HSG-Tore: Phil Lausen (10), Florian Paetz (4), Kevin Plate (4), Niclas Beckmann (3), Justus Jaschke (3), Marcel Fenner (1), Sören Miossec (1), Alex Nitsch (1), Marcel Weigt (1), Lukas Weichelt (1). VfL-Tore: Alexander Koshold (7), Johannes Nottelmann (5), Christian Gendig (4), Lennart Bulk (4), Hendrik Hoppe (3/2), Daniel Sklarski (1), Fabian Muscheid (1), Lukas Meier (1), Philipp Kowalski (1).

(bg) Der Warsteiner Rückraumspieler Lars Schorlemer führt mit 18 Treffern nach dem 2. Spieltag der Handball-Landesliga die Torschützenliste knapp vor dem Schalksmühler Neuzugang Benedikt Walter an. Rang drei belegt der Arnsberger Alexander Blanke. Hier die Spitzengruppe:

Lars Schorlemer (Warstein) 18/6

Benedikt Walter (Schalksm. II) 17

Alexander Blanke (Arnsberg) 15/4

Björn Münzner (Letmathe) 15/8

Tobias Birk (Menden II) 14

Antonio Bogdanic (Hohenlimb.) 14

Alexander Koshold (Hagen III) 13

Phil Lausen (Lüdenscheid) 13/1

Steffen Fischer (Letmathe) 12

Max Heinemann (Hohenlimb.) 12/4

Jannik Thüs (Hombruch) 12/6

Benjamin Flügge (Wellinghofen) 11

Joel Jünger (Menden II) 11

Jan Klute (Arnsberg) 11

Johannes Dame (Arnsberg) 10

Eike Lotz (Menden II) 10

 

feed-image Feed-Einträge