In den letzten Jahren war es relativ einfach, in der Handball-Landesliga die Kandidaten für die Spitzenplätze und die unteren Ränge zu benennen. Und auch die Prognose, wer in der Saison 16/17 um die Nachfolge von Westfalia Halingen als Meister buhlt, scheint klar. Da sich keine der Mannschaften aus dem letztjährigen Mittelfeld gravierend verstärkt hat, dürften wohl nur der „Vize“ Westfalia Hombruch, die Reserve von Schalksmühle-Halver II und die aus der Verbandsliga zurückgekehrte HSG Hohenlimburg für den Titel infrage kommen. In Hombruch wehrt man sich zwar gegen die Bezeichnung „Topfavorit“, doch da die ja ohnehin über die beste linke Angriffsseite der Liga verfügende Truppe von Marc Lauritsch durch den Arnsberger Philipp Berghoff und den Wetteraner Ruben Köhrer verstärkt wurde, zudem aus Hohenlimburg Torwart-Routinier Ulf Hering gekommen ist, muss die Westfalia mit dem Erfolgsdruck umgehen, auch wenn die vierte Neuerwerbung, der lange Linkshänder Ruben Feldmann aus Soest, durch einen Fußbruch länger ausfällt. Größter Konkurrent könnte Hohenlimburg sein, auch wenn der Ausstieg von Kapitän Bogdan Wittke und Keeper Hering eine Lücke in der Abwehr hinterlässt und etliche Neuzugänge ins System integriert werden müssen. Fakt ist: Die weiter von Coach Sascha Simec betreute HSG geht körperlich topfit ins Rennen und dürfte mit ihren nun vier Linkshändern deutlich schwerer ausrechenbar sein, verfügt im Kroaten Antonio Bogdanic, Tristan Wünnemann und Matthias Zimny jetzt gleich über drei Schützen, die aus der zweiten Reihe torgefährlich sind. Den Blick nach oben richtet schon traditionell der Unterbau des Drittligisten aus Schalksmühle und Halver. Trainer Dirk Pfaffenbach geht mit einem verjüngten, aber schlagkräftigen Kader ins Rennen und hofft, dass sein Rückraum durch den Ex-Lüdenscheider Benedikt Walter durchschlagskräftiger wird. Die entscheidende Frage wird sein, wie sehr sich der Weggang vom in seine Heimat zurückgekehrten Torhüter Mareks Skabeikis auswirkt.

In die Phalanx dieses Spitzentrios könnte am ehesten wohl die Reserve der SG Menden Sauerland Wölfe eindringen, denn bis auf Sven Becker hat der einstige TV Schwitten keinen Abgang zu verzeichnen, ist aber personell breiter aufgestellt, auch wenn Spielertrainer Tihomir Knez sein Vorhaben wirklich wahr machen sollte, nur noch von der Bank aus Einfluss zu nehmen. Ins obere Mittelfeld vorstoßen möchte die HSG Schwerte/Westhofen, die eine Reihe von Neuzugängen verzeichnet, Allerdings schmerzt Coach Kai Henning der Ausstieg seines Rückraumshooters Timm Höntsch sehr. Eine sorgenfreie Saison schwebt der TG RE Schwelm vor, die sich einerseits auf den Umzug in die große Basketball-Halle freut, dort aber ohne Harzmittel spielen muss, was zwei potentielle Neuzugänge bewogen hat, ihre Zusage zurückzunehmen. Und da auch noch Yannick Schmitz kurzfristig dem Lockruf aus Gevelsberg/Silschede folgte, Routiniers wie Marc Rode und Lars Günther aufhören, wäre der neue Coach Michael Wiese schon mit einem einstelligen Tabellenplatz zufrieden. Den peilen auch die HSG Lüdenscheid unter Coach Volker Schnippering an, die sich über die aktive Rückkehr ihres Vereinschefs Niclas Beckmann freuen, der den Weggang von Benedikt Walter kompensieren soll. Mit etlichen Neuzugängen aus dem Mendener „Nachwuchs-Fundus“ geht die SG DJK Bösperde ins zweite Landesligajahr: Trainer Jörg von Estorff ist ja bekannt dafür, Talente individuell zu fördern. Sein Hauptbestreben ist, die Deckungsarbeit zu verbessern. Einen neuen Trainer (Günter Warkus) und ein auf Tempo ausgerichtetes Spielsystem, aber kaum personelle Veränderungen präsentiert der VfS Warstein, der künftig nicht nur in der eigenen harzfreien Halle ernsthaft auf Punktejagd gehen will. Hingegen muss sich die Konkurrenz auf eine Vielzahl neuer Gesichter beim VfL Eintracht Hagen III einstellen. Der neue Spielertrainer Levent Cengiz kann unter anderem auf die aktive Unterstützung von Chefcoach Lars Hepp und geht mit gleich vier Torhütern in eine Saison, in der auch ohne den letztjährigen Hauptschützen Tim Knutzen (künftig zweite Mannschaft) der Klassenverbleib stehen soll. Ob das diesmal aus eigener Kraft klappt? Durchaus möglich, denn es gibt diesmal ja ein Quartett von Abstiegskandidaten. Traditionell gehören die Aufsteiger dazu, denn die hatten, wenn sie sich nicht entsprechend verstärken konnten, in den letzten Jahren oft nur ein kurzes Zugehörigkeitsrecht. Sowohl der nicht nur wegen des Harzverbots als heimstark anzusehende Letmather TV als auch der in der Relegation erfolgreiche TuS Ferndorf III, die am Freitag im direkten Duell die Saison eröffnen, setzen im Kern ganz auf ihre Vorjahresbesetzung, wobei die Siegerländer auf ihren Hauptschützen Fabian Paul verzichten müssen, aber ihren Kader durch etliche A-Jugendliche auffüllen können. Die Neulinge wissen, welch hartes Brot in der Landesliga auf sie zukommt, aber sie bauen auf die Aufstiegseuphorie und die großen personellen Aderlässe beim TV Arnsberg und dem TuS Wellinghofen. Der neue TVA-Coach Björn Sude muss ein völlig umgekrempeltes Team auf Landesliganiveau trimmen, kann immerhin als letzten Neuzugang den verbandsliga-erfahrenen Christian Lehnert präsentieren. Sein Wellinghofer Kollege Christian Wojtek kommt um eine aktive Fortsetzung seiner Kreisläufer-Karriere nicht herum, denn ein Großteil der alten Stammbesetzung ist ausgestiegen oder steht im ersten Halbjahr als beruflichen Gründen nicht zur Verfügung.

TV Arnsberg

Abgänge: Philipp Berghoff (Westfalia Hombruch), Yannik Nöh (Soester TV), Andreas Grote (Westfalia Halingen), Simon Büngener, Christoph Ruhrmann, Bastian Erk (alle beruflich bedingt), Dennis Bartenstein (HV Sundern)

Kader: Mats Eberhard, Marc Ehrnsperger; Kevin Erpelding, Jannik Mähl, Philipp Mähl, Merlin Fischer, Johannes Dame, Jonas Erk, Jan Klute, Alexander Blanke (SG Ruhrtal), Jan Teschner (Westfalia Hombruch II), Daniel Lammert (TV Wickede) Torben Eberhard (SG Menden-Sauerland), Christian Lehnert (TuS Kirn)

Trainer: Björn Sude (für Heinz Thomanek) Vorjahr: Platz elf Saisonziel: mit stark verändertem Kader Klassenverbleib sichern

DJK SG Bösperde

Abgänge: Marcus Hünnes (längere Verletzungspause)

Kader: Max Sievert, Kevin Sowein, Torsten Kiwitt; Hendrik Sparenberg, Dennis Palczewski, Philipp Wergen, Max Wergen, Maximilian Gödde, Julius Remes, Henrik Springer, Marcus Reinecke, Andreas Thonemann, Robin Janssen, Christian Taetz, Joshua Schefers, Dario Esser, Jan Ziegenhirt, Alexander Wergen (eigene A-Jugend), Tim Voss, Julius Butzek (beide A-Jugend Menden-Lendringsen)

Trainer: Jörg von Estorff Vorjahr: Platz zwölf Saisonziel: Die junge Mannschaft ohne Abstiegssorgen weiterentwickeln

TuS Ferndorf III

Abgänge: Cedric Keuper, Marc Weigelt, Fabian Paul (alle 2. Mannschaft), Marvin Müller (RSVE Siegen II), Julian Stötzel (studiert in Köln)

Kader: Nils Thies; Lars Heinrich, Nikola Dincic, Marc Andre Reimann, Andre Genz, Sebastian Strack, Andre Prinz, Tobias Jung, Felix Paul, Daniel Strack, Darius Klein, Nils Hambloch

Trainer: Torsten Krauß Vorjahr: Bezirksliga-Vizemeister, Sieger Relegation Saisonziel: Klassenerhalt

VfL Eintracht Hagen III

Abgänge: Tim Knutzen (2. Mannschaft), Martin Steinhoff Düsseldorf), Marijan Ljekocaj (tritt kürzer) Torbjörn Dahlhaus (Verletzungspause), Nils Galys (TuS Bommern), Simon Uhrmacher (Schwelm)

Kader: Til Steger, Clemens Dundalek, Dominik Patters (A-Jugend), Robert Harting (Halden-Herbeck); Hendrik Hoppe, Christian Gendig, Johannes Nottelmann, Lennart Bulk, Alexander Koshold, Lars Hepp, Ole Vesper, Philipp Kowalski, Levent Cengiz, Daniel Sklarski (Volmetal II), Fabian Muscheid (Halden-Herbeck), Johannes Klettenstedt, Tobias Hölzemann. Lukas Meier, Lukas Rombach (alle eigene A-Jugend)

Spielertrainer: Levent Cengiz (für Jörn Ilper) Vorjahr: Platz sieben Saisonziel: endlich mal ohne Aushilfe von oben die Liga halten

HSG Hohenlimburg

Abgänge: Ulf Hering (Westfalia Hombruch), Bogdan Wittke (2. Mannschaft), Marc Geisler (tritt kürzer), Niklas Strohhammer (TV Lössel), Dario Goebels (offen)

Kader: Daniel Pavlakovic, René Kind (eigene Reserve); Jannik Hollatz, Phillip Wittke, Julian Pallasch, Roman Köck, Max Schneider, Tom Maschin, Max Heinemann, Felix Bauer, Jonas Bovensmann (TuS Wellinghofen), Matthias Zimny (Eintracht Hagen, A-Jugend), Tristan Wünnemann, Nicolaj Jacob (beide HSG Unna), Antonio Bogdanic (Kroatien, 3. Liga).

Trainer: Sascha Simec Vorjahr: Schlusslicht Verbandsliga Saisonziel: vorne mitmischen

Westfalia Hombruch

Abgänge: Jonas Heiner (Pause wegen Kreuzbandriss), Konstantin Blank (ATV Dorstfeld), Bastian Börner (Fußball-Profischiedsrichter), Axel Prepens (TuS Volmetal II), Julian Pries (2. Mannschaft), Bastian Degen (VfL Bochum), Denis Vollmer (Laufbahnende)

Kader: Ulf Hering (HSG Hohenlimburg), Benjamin Hoffmann, Kevin Humberg; Max Bothmann, Dominik Bradtke, Tillmann Hobrock, Jan Sasse, Ole Sasse, Torben Sasse, Jannik Thüs, Manuel Asshoff, Marinus Bergmann, Alexander Müller, Philipp Berghoff (TV Arnsberg), Ruben Feldmann (Soester TV), Ruben Köhrer (Wetter/Grundschöttel), Tom Mork (Bergkamen II), Frederik Reimann (Marienhütte)

Trainer: Marc Lauritsch Vorjahr: Vizemeister Saisonziel: Um Aufstieg mitspielen

HSG Lüdenscheid
Abgänge: Benedikt Walter (Schalksmühle-Halver II), Christoph Kämper (Plettenberg/Werdohl), Falk Baberg (beruflich), Jörn Bahr (Laufbahnende), Moritz Winkhaus (tritt kürzer), Felix Kroll (wird Co-Trainer), Lukas Elverfeld (verzogen)

Kader: Marvin Kapp, Marcel Kämmerer (Plettenberg/Werdohl), Robin Clemens (TV Schmallenberg); Sören Miossec, Florian Füller, Sebastian Bölling, Justus Jaschke, Phil Lausen, Marcel Fenner, Niclas Beckmann (Wellinghofen), Calvin Broscheid, Marcel Weigt (beide eigene Reserve), Kevin Plate (Linscheid-Heedfeld), Lukas Weichelt (A-Jugend Schalksmühle)

Trainer: Volker Schnippering Vorjahr: Platz sechs Saisonziel: einstelliger Tabellenplatz

Letmather TV

Abgänge: keine

Kader: Kai Möller, Jan Schulte, Max Müller; Jan Ludwig, Christian vom Hofe, Sebastian Temp, Philipp Tonat, Kevin Kern, Malte Buder, Kevin Schon, Ingolf Grebe, Timo Wunderlich, Christian Budde, Björn Münzner, Steffen Fischer, Jannik Ilsen (Reserve)

Trainer: Günther Drechsel Vorjahr: Bezirksliga-Meister Saisonziel: Klassenerhalt

SG Menden Sauerland II

Abgänge: Tihomir Knez (tritt kürzer), Sven Becker (Laufbahnende)

Kader: Kevin Peichert, Steffen Kampmeier; Stefan Koerdt, Torsten Becker, Tobias Birk, Mirku Pasche, Tim Hormann, Nico Löbbecke, Nico Scheiing, Daniel Meisterjahn, Benno Poth, Oliver Kampmeier (fehlt bis Weihnachten), Joel Jünger, Pascal Wix (Oberaden), Bjarne Serges (eigene A-Jugend), Eike Lotz, Henry Habermann (beide 2. Mannschaft Menden-Lendringsen)

Spielertrainer: Tihomir Knez Vorjahr: Platz fünf Saisonziel: obere Tabellenhälfte

SG Schalksmühle-Halver II

Abgänge: Mareks Skabeikis (verzogen), Max Bergner (Werdohl/Plettenberg), Pascal Pfaffenbach (beruflich in Kassel), Robin Güntner (Studium), Frederik Hotze (pausiert), Timo Blumberg (3. Mannschaft), Florian Ludwig (1. Mannschaft) 

Kader: Mark Schür, Alexander Barton (3. Mannschaft), Luca Jannack (A-Jugend Herdecke/Ende); Nils Leicht, Marcel Meisterjahn, Sven Potberg, Alexander Trimpop, Justin Wiggershaus, Marco Luciano, Pascal Binder, Yannik Hoffmann, Jannick Landwehr, Christian Pottkämper, Bastian Lux, Christian Kahlert (3. Mannschaft), Julius Hahn, Julius Wallmann (beide eigene Jugend), Benedikt Walter (HSG Lüdenscheid)

Trainer: Dirk Pfaffenbach Vorjahr: Platz drei Saisonziel: oberes Drittel

RE Schwelm

Abgänge: Christian Wojtek (TuS Wellinghofen), Lars Günther (Laufbahnende), Marc Rode (Trainer Borussia Höchsten), Yannick Schmitz (Gevelsberg-Silschede), Philip Litzki (2. Mannschaft)

Kader: Jan-Lukas Pape, Marco Fritzsche, Kevin Hasenkleber (DJK GW Emst); Bastian Möller, Nils Käsebier, Jan Maurice Monsees, Moritz Meuren, Theo Mperzigiannis, Nils Pape, Felix Göbel, Florian Ring, Dominik Thäsler, Jan Menges, Marc Kleinschmidt, Nazif Dadayli (Wellinghofen)

Trainer: Michael Wiese (für Jörg Rode) Vorjahr: Vorletzter, Sieger Relegation Saisonziel: gesichertes Mittelfeld

HSG Schwerte/Westhofen

Abgänge: Marc Arnold (studienbedingt), Timm Höntsch (Laufbahnende)

Kader: Sebastian Emde; Daniel Evangeliou (VfK Iserlohn), René Polesny; Alexandr Denissov, Alexander Nickolay, Nico Paukstadt, Sebastian Ablas, Dominik Yaltzis, Tim Decker, Peter Hengstenberg, Hendrik Pavlovic, Tim Schroeter, Jonas Heidemann (Oespel-Kley, A-Jugend), Jan Matthis, Niklas Linnemann (beide A-Jugend ASC Dortmund), Cedric Matzat (Wellinghofen)

Trainer: Kai Henning Vorjahr: Platz zehn Saisonziel: einstelliger Tabellenplatz

VfS Warstein

Abgang: Amon Kaese (Westfalia Halingen)

Kader: Hendrik Hilwerling, Niklas Schmidt; Constantin Pieper, Ciya Aslan, Björn Manderfeld, Lars Schorlemer, Lukas Pielsticker, Nikolay Wachholz, Simon Kraus, Jonas Schmidt, Benedikt Furmaniak, Boban Ristovic, Lars Schmidt, Philipp Schröder, Florian Hoeck, Dominik Baack

Trainer: Günter Warkus (für Boban Ristovic) Vorjahr: Platz acht Saisonziel: mit Umstellung auf Tempohandball im sicheren Mittelfeld landen

TuS Wellinghofen

Abgänge: Jonas Fuhr (tritt kürzer), Nazif Dadayli (RE Schwelm) Jonas Bovensmann (Hohenlimburg), Matthias Zankl, Felix Ständker (beide HVE Villigst-Ergste), Niclas Beckmann (HSG Lüdenscheid), Martin Halberstadt (VfL Hörde II), Gregor Gösser (Iserlohn)

Kader: Dima Kamener (Hörde), Mike Krüner (TG Voerde); Björn Stübe, Sven Fürstenberg, Malte Krewinkel, Jens Klostermann, Anton Runtz, Lennart Schwies, Christian Becker, Lars Huebner, Julien Wegener, Benjamin Flügge, Hendrik Buhl (reaktiviert), Niko Gajzcarcyk (A-Jugend Sundwig-Westig), Fabian Vogel (TuS Ennepetal), Timo Henning (2. Mannschaft), Christian Wojtek (RE Schwelm)

Trainer: Christian Wojtek (für Marcel Heyde) Vorjahr: Platz neun Saisonziel: Klassenerhalt

 

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