Liebe Handballfreunde,
hier kommt die Zusammenfassung des 10.Spieltages der Handball Landesliga der Männer von Bernie Großmann:
Der zehnte Spieltag der Handball-Landesliga bestätigte zum Großteil die bislang erworbenen Erkenntnisse und damit das Tabellenbild, bescherte aber trotzdem auch eine dicke Überraschung mit dem Hombrucher Punktverlust gegen Lüdenscheid. Durch den Sieg über Ferndorf III hat nun auch die Reserve von Menden Sauerland den Anschluss ans breite Mittelfeld mit gleich fünf Teams mit ausgeglichener Punktebilanz geschafft, deutet vieles darauf hin, dass es in dieser Saison keinen echten Abstiegskampf geben wird. Dafür ist es „oben“ spannend wie selten.
Ihre Heimstärke konnte die SG DJK Bösperde gegen die SG Schalksmühle-Halver II nicht unter Beweis stellen, lief das ganze Match über einem Rückstand hinterher und unterlag schließlich mit 30:36.. „Schalksmühle hatte die besseren Torhüter und war im Abschluss treffsicherer als wir – das war letztlich ausschlaggebend“, resümierte Sven Sowein. Der Sportliche Leiter vertrat den verhinderten Coach Jörg von Estorff und stellte sich sogar selbst zwischen die Pfosten. Der Tabellenzweite erwies sich als das reifere Team, setzte sich dank der guten Form von Spielmacher Luciano, Leicht und Landwehr über 4:1 und 12:7 auf 17:10 ab und ließ die drei Siebenmeter auslassenden Hausherren nie mehr näher als auf vier Tore herankommen.
Zu einem ungefährdeten 36:24-Pflichstieg über das punktlose Schlusslicht TuS Wellinghofen kam die Drittgarnitur des VfL Eintracht Hagen. Rechte Freude wollte trotzdem nicht aufkommen, denn Spielertrainer Levent Cengiz, diesmal sogar beste Schütze seines Teams, fing sich in der Schlussminute durch eine unbedachte Aktion die Rote Karte ein und ist für das Match in Schalksmühle gesperrt. Cengiz ließ gegen die überforderten Dortmunder vermehrt seine Youngster spielen und war vor allem mit der Leistung von Queckenstedt zufrieden, verteilte zudem ein Sonderlob an seine Keeper Killing und Patas. Bis zum 9:8 (20.) hielt der TuS mit, dann vermisste Spielertrainer Christian Wojtek die Umsetzung des Spielkonzepts: „Das war ein Rückfall in alte Muster.“ Schon nach 46 Minuten (26:16) lag der VfL zweistellig vorne.
Die Westfalia aus Hombruch hatte sich die Aufgabe gegen die zuletzt schwächelnde HSG Lüdenscheid deutlich leichter vorgestellt und musste letztlich froh sein, beim 29:29 überhaupt einen Punkt am Ort behalten zu haben, lag sich doch auch wegen drei nacheinander vergebener Siebenmeter nach 47 Minuten mit 22:25 hinten und kam erst 20 Sekunden vor dem Ende durch Ole Sasse zum Ausgleich. „Bei uns drückt es momentan ziemlich in der Abwehr,“ meinte Westfalia-Coach Marc Lauritsch, der aber auch mit der Offensivleistung nur bedingt zufrieden sein konnte. Die Truppe von Volker Schnippering hingegen präsentierte sich nach der Schlappe gegen Warstein wie runderneuert, kämpfte mit ihrer erstmals voll durchgezogenen 5:1-Abwehr vorbildlich und besaß in Lausen einen herausragenden Schützen.
Die HSG Hohenlimburg konnte ihre erste große Belastungsprobe nach der durchaus emotionalen Trennung von Trainer Sascha Simec meistern und die HSG Schwerte/Westhofen mit 32:20 bezwingen. Dabei griffen zwei Maßnahmen des neuen Coaches Faruk Brahimi. Die Aushilfe des Ex-Kapitäns Bogdan Wittke stabilisierte die Abwehr, zudem blühte der bisherige Spielmacher Bauer auf dem linken Flügel auf und avancierte mit neun Treffern zum herausragenden Schützen. Die Hausherren machten aus einem 4:6 ein 21:17, schwächten sich aber durch zahlreiche Zeitstrafen, so dass die Ruhrstädter in der extrem torreichen Endphase mehrfach auf ein Tor herankamen, aber die durchaus vorhandenen Chancen zum Ausgleich nicht nutzten.
Im Kellerduell kam die SG Menden Sauerland auch ohne Birk, Koerdt und aktiven Einsatz von Trainer Tihomir Knez zu einem wichtigen 32:25-Erfolg über Aufsteiger TuS Ferndorf III, der ohne die Aushilfe der A-Jugend und seiner Oldies Hambloch und Genz zu wenig Wechselmöglichkeiten besaß und vor allem im Rückraum deutlich schwächer besetzt war. Das Mendener Trio Becker, Poth und Löbbecke nutzte seine körperlichen Vorteile clever aus. Zwar wurde aus dem 9:4 ein 12:10, doch nach einer Auszeit ließ die SG-Reserve einen Fünferpack folgen und zog im zweiten Durchgang bis auf neun Tore (22:13) davon.
Die TG RE Schwelm zeigte sich auch ohne Meuren halbwegs erholt von ihrer ersten Saisonniederlage und bewahrte durch ein 29:22 über den TV Arnsberg ihre Spitzenposition. Eine Halbzeit lang hielt die Truppe von Björn Sude trotz der schwachen Tagesform von Goalgetter Dame dagegen, aber nach dem Seitenwechsel fanden die Schwelmer zur Freude von Coach Michael Wiese immer häufiger gute Angriffslösungen. Vor allem Thäsler und Mperzigiannis warfen ihre ganze Routine in die Waagschale und sorgten zum 23:14 (50.) für klare Verhältnisse.
VfS Warstein - Letmather TV 31:27 (18:13). Allmählich wird sie unheimlich, die Heimstärke des VfS Warstein. Auch beim fünften Auftritt vor eigenem Publikum ließ der heimische Landesligist keine Spannung aufkommen, feierte seinen dritten Sieg hintereinander und legte damit die Basis für ein echtes Verfolgerduell am kommenden Samstag gegen die nur noch zwei Punkte besser gestellte Westfalia aus Hombruch. Das wird dann gleichzeitig das Saison-Abschiedsspiel von Torjäger Lars Schorlemer, der ein Auslandssemester in Singapur absolviert. Da die Letmather mit einem Bus angereist waren, wurden sie von etlichen Zuschauern begleitet, gab es vor Anpfiff schon einen Schlachtruf-Abtausch beider Fanlager. Die gute Stimmung sollte sich aber nur im Warsteiner Block fortsetzen, denn der VfS war dem ja nur einen Punkt zurück liegenden Aufsteiger unerwartet deutlich überlegen. Mit einem Dreierpack zum 5:2 (8.) legten die Warkus-Schützlinge schon recht früh den Fahrplan fest, verteidigten deutlich intensiver und kamen so neben zielgerichtet herausgespielten Treffern auch zu einigen Gegenstoßtoren wie zum 7:3 durch den dynamischen Philip Schröder oder Lars Schorlemer, der gleich zweimal hintereinander mit Einzelaktionen aus der eigenen Hälfte auf 9:4 erhöhte und Hallensprecher Matthias Sellmann ins Schwärmen brachte. Hin und wieder blitzte bei den Letmather Rückraumhalben Budde, Fischer und später Münzner Durchschlagskraft auf, aber ihre eigentliche Stärke im Konterspiel konnten sie nicht aufziehen, weil es kaum Ballgewinne gab. Der 15:10-Vorsprung ermöglichte Warkus, dem längst in Sonderbewachung genommenen Schorlemer eine Pause zu gönnen. Als er aufs Parkett zurückkam, stand es nur noch 16:13, aber dann sorgten er und Boban Ristovic mit artistischem Tip-in vom Kreis bis zur Halbzeitsirene wieder für ein Fünf-Tore-Polster. Würden den ja an das harzfreie Spielgerät gewöhnten Lennestädter in der Kabine eine vielversprechende Taktik einfallen? Die Antwort war ein klares Nein, denn Schröder hämmerte die Kugel gleich mal zum 19:13 in die Maschen. Danach hatte der erst zur Pause eingewechselte Lukas Pielsticker seinen großen Auftritt, netzte dreimal zum 24:17 ein, ehe Schorlemers Traumpass zum diesmal konsequent am Kreis eingesetzten Ristovic weitere Begeisterungsstürme beim Publikum auslöste. Nach 44 Minuten sorgte Schorlemer für das 27:17 und durfte fortan von der Bank aus zusehen, wie seine Teamkollegen schon mal für die Rückserie übten, in der er ja komplett fehlen wird. Es klappte offensiv längst nicht alles, aber auch zwei nacheinander verbaselte Konter und zwei vergebene Strafwürfe richteten kaum Schaden an, weil Torhüter-Youngster Niklas Schmidt zur Höchstform auflief und so manchen freien Wurf der Letmather entschärfte. Der starke Lars Schmidt besorgte schließlich den teuren 30. Treffer. Und mit dem 31:23 durch den vom linken auf den rechten Flügel gewechselten Leonard Simon stellte der sich selbst durch ungewohnt zahlreiche Hinausstellungen schwächende VfS seine Offensivaktivitäten ein, konnte der LTV mit einer Viererserie noch Schadensbegrenzung betreiben. Trotzdem gab es vom begeisterten Warsteiner Publikum wieder minutenlange Standing Ovations – die Ausbeute von 13:7-Punkten für diese junge Truppe klingt ja auch wie ein Weihnachtsmärchen.
SG Menden Sauerland II - TuS Ferndorf III 32:25 (20:12). SG-Tore: Torsten Becker (7), Benno Poth (6), Nicolas Löbbecke (6), Eike Lotz (3), Daniel Meisterjahn (3), Henry Habermann (3/2), Joel Jünger (2), Nico Scheiing (1), Tim Hormann (1/1). TuS-Tore: Lars Heinrich (8/4), Darius Klein (6), Leon Schneider (4), Daniel Strack (3), Yannick Koog (2), Andre Prinz (2).
Westfalia Hombruch - HSG Lüdenscheid 29:29 (14:14). Westfalia-Tore: Philipp Berghoff (7), Ruben Feldmann (6), Ole Sasse (6/4), Marius Bergmann (5), Jannik Thüs (2), Alexander Müller (2/1), Torben Sasse (1). HSG-Tore: Phil Lausen (10), Marcel Fenner (7/5), Justus Jaschke (3), Niclas Beckmann (3), Florian Füller (2), Marcel Weigt (2), Sören Miossec (1), Alex Nitsch (1).
HSG Hohenlimburg - HSG Schwerte-Westhofen 32:30 (16:15). HSGH-Tore: Felix Bauer (9), Nicolaj Jacob (5), Max Heinemann (5/4), Bogdan Wittke (3), Phillip Wittke (3), Jannik Hollatz (3), Tristan Wünnemann (3), Antonio Bogdanic (1). HSGS-Tore: Nico Paukstadt (10/5), Tim Schroeter (5), Jonas Heidemann (5), Alexandr Denissov (5), Alexander Nickolay (2), Dominik Yaltzis (2), Michael Serafin (1).
SG DJK Bösperde - SG Schalksmühle-Halver II 30:36 (12:16). DJK-Tore: Philipp Wergen (9/3), Max Wergen (5), Julius Butzek (4), Tim Voss (4), Robin Janssen (3), Marcus Reinecke (2), Marcel Sparenberg (1), Tim Stracke (1), Leon Habring (1). SGSH-Tore: Nils Leicht (7), Jannik Landwehr (6), Benedikt Walter (6/2), Justin Wiggershaus (5), Christian Kahlert (4), Yannik Hoffmann (2), Julius Wallmann (2), Marcel Meisterjahn (2), Sven Potberg (1), Marco Luciano (1).
VfL Eintracht Hagen III - TuS Wellinghofen 36:24 (16:10). VfL-Tore: Levent Cengiz (6), Cedric Neuser (5), Tobias Hölzemann (4), Jan Roskosch (3), Alexander Koshold (3), Christian Gendig (3), Lars Hepp (3), Daniel Sklarski (2), Jonas Queckenstedt (2), Fabian Muscheid (2), Hendrik Hoppe (2/1), Lukas Meier (1). TuS-Tore: Lennart Schwies (7/2), Christian Wojtek (5/1), Fabian Vogel (3/1), Matthias Giessmann (2), Benjamin Flügge (2), Hendrik Buhl (2), Timo Henning (1), Björn Stübe (1), Christian Becker (1).
VfS Warstein - Letmather TV 31:27 (18:13). VfS-Tore: Lars Schorlemer (8/2), Philip Schröder (6), Lars Schmidt (5), Lukas Pielsticker (4), Boban Ristovic (3), Simon Kraus (2), Leonard Simon (2), Constantin Pieper (1). LTV-Tore: Jan Ludwig (6), Kevin Schon (5), Steffen Fischer (4), Christian Budde (4), Björn Münzner (4/2), Philipp Tonat (2), Hauke Hollitzer (1), Christian vom Hofe (1).
RE Schwelm – TV Arnsberg 29:22 (11:9). RE-Tore: Dominik Thäsler (8), Theo Mperzigiannis (7), Nazif Dadayli (4), Lars Günther (4/3), Bastian Möller (4), Jan-Maurice Monsees (1), Nils Pape (1). TVA-Tore: Daniel Lammert (4), Alexander Blanke (4/2), Jan Teschner (3), Torben Eberhard (3), Yannick Mähl (2), Kevin Erpelding (2), Oscar Assmann (1), Jan Klute (1), Merlin Fischer (1), Johannes Dame (1).
(bg) Eine Woche vor seinem in dieser Saison letzten Punktspiel für den VfS Warstein eroberte der für ein halbes Semester nach Singapur gehende Lars Schorlemer die Führung in der Handball-Landesliga-Torschützenliste vom Hombrucher Ole Sasse. Auf Rang drei kletterte mit seinem Zehnerpack in Hombruch der Lüdenscheider Phil Lausen, auch der Bösperder Philipp Wergen konnte sich am pausierenden Schalksmühler Christian Pottkämper vorbeischieben. Hier die Spitzengruppe:
Lars Schorlemer (Warstein) 75/22
Ole Sasse (Hombruch) 75/24
Phil Lausen (Lüdenscheid) 72/11
Philipp Wergen (Bösperde) 64/26
Christian Pottkämper (SGSH II) 63/28
Nico Paukstadt (Schwerte) 61/22
Johannes Dame (Arnsberg) 59
Dominik Thäsler (Schwelm) 59
Alexander Koshold (Hagen III) 54
Alexandr Denissov (Schwerte) 51
Moritz Meuren /Schwelm) 50/9
Max Heinemann (Hohenlimb.) 48/24
Max Wergen (Bösperde) 47/2
Philipp Berghoff (Hombruch) 46
Niclas Beckmann (Lüdenscheid) 46/2
Jannik Thüs (Hombruch) 45/20
Felix Bauer (Hohenlimburg) 44/1
Benedikt Walter (Schalksm. II) 44/4
Lars Heinrich (Ferndorf III) 43/14
Hendrik Hoppe (Hagen III) 43/25
Jonas Heidemann (Schwerte) 42
Christian Budde (Letmathe) 40
Torsten Becker (Menden II) 40/5
Antonio Bogdanic (Hohenlimb.) 39
Hendrik Buhl (Wellinghofen) 39/6
Theo Mperzigiannis Schwelm) 38
Lennart Schwies (Wellinghofen) 38/2
