Hallo Ihr Letmather Handballfreunde,

hier kommt der wöchentliche Service, die Zusammenfassung des Spieltages der Handball Landesliga Staffel 4 von Bernd Großmann:

(bg) Das war ein Spieltag wie gemalt für die Handball-Reserve der SG Schalksmühle-Halver II. Zwar spielet sie beim 33:32-Zittersieg über Hagen III alles andere als meisterlich, profitierte aber von den Punktverlusten der Konkurrenz aus Hombruch und Schwelm, übernahm dadurch die alleinige Tabellenführung in der Handball-Landesliga. 

Die SG Schalksmühle-Halver II nahm offenbar die ohne ihre Routinier Cengiz und Hepp angereiste Drittgarnitur des VfL Eintracht Hagen auf die leichte Schulter und präsentierte sich beim 33:32-Erfolg vor allem defensiv anfällig. Erst nach der Pause konnten sich Pfaffenbach-Schützlinge und Co. etwas absetzen, schalteten nach dem 27:22 (47.) aber zu früh auf Schongang. Nach der Roten Karte für Spielmacher Luciano (54.) wurde es richtig eng, denn die Gäste verkürzten auf 31:30 (56.), ehe Pottkämper und Wiggershaus die makellose Heimbilanz der SG-Reserve wahrten.

Der TV Arnsberg nutzte die Personalprobleme der HSG Hohenlimburg, bei der sich als Folge der Entlassung von Trainer Sascha Simec die Rückraum-Leistungsträger Heinemann und Bogdanic verabschiedet hatten, und bezwang den Ex-Verbandsligisten nach 60 hektischen und mit 15 Zeitstrafen gewürzten Minuten mit 33:29. Als Bovensmann und Wittke mit jeweils dritter Hinausstellung auf die Tribüne mussten und Arnsberg bei doppelter Überzahl auf 30:26 davonziehen konnte, war die Vorentscheidung gefallen. Die HSG versuchte es mit offener Manndeckung, aber Teschners Doppelschlag brachte die Truppe von Björn Sude endgültig auf die Siegerstraße. Keeper Ehrnsperger und der trotz Erkältung neunfache Torschütze Dame waren die Matchwinner der nun wieder ein positives Punktekonto aufweisenden Arnsberger.

Wenig Mühe hatte die HSG Lüdenscheid bei ihrem 37:26-Erfolg über Aufsteiger TuS Ferndorf III, dessen Taktik der doppelten Manndeckung für die Hauptschützen Lausen und Beckmann ins Leere griff. Mit einem Fünferpack zum 7:2 verschaffte sich die Truppe von Trainer Volker Schnippering früh ein solides Polster und eilte aufgrund der vielen technischen Fehler der Gäste bis zum Seitenwechsel auf 19:10 davon. So sehr sich auch Rengel und J. Klein mühten, die HSG behielt die Kontrolle und nahm erst nach dem 25:12 den Fuß vom Gaspedal. „Unsere Tagesform war einfach zu schlecht“, resümierte TuS-Trainer Torsten Krauß.

Neuling Letmather TV hatte unerwartet viel Mühe, um sich gegen das punktlose Schlusslicht TuS Wellinghofen mit 25:23 durchzusetzen. Die Dortmunder waren sogar über weite Strecken der ersten Hälfte das bessere Team, konnten aber eine 12:10-Führung (26.) nicht in die Kabine bringen. „Wir haben uns zu viele Gedanken gemacht und zu kompliziert gespielt“, haderte Spielertrainer Christian Wojtek. Die Letmather drehten nach der Pause kurz auf und setzten sich mit einem Dreierpack von Börner, der kurz zuvor noch ein Drittliga-Fußballspiel in Osnabrück geleitet hatte, auf 21:14 ab. Danach aber lebten sie zu sehr von Einzelaktionen ihres Goalgetters Budde. „Wir haben uns von den extremen langen Angriffen des Gegners einlullen lassen und versäumt, etwas für unser Torkonto zu tun“, kommentierte LTV-Coach „Sammy“ Drechsel.

Keinen Sieger gab es im Kreisduell zwischen der HSG Schwerte/Westhofen und der SG DJK Bösperde. Das 24:24 war letztlich ein gerechtes Resultat, denn die Schwerter besaßen deutliche Vorteile in Halbzeit eins und legte zum 12:7 (26.) vor, während die Bösperder, angeführt von den wurfgewaltigen Wergen-Brüdern, nach dem Seitenwechsel das HSG-Tempospiel unterbanden und dank stabiler 6:0-Abwehr herankamen. Kurz vor Schluss führte der Gast sogar und hatte Ballbesitz, aber ein Stürmerfoul gab den Henning-Schützlingen die Gelegenheit, durch Rechtsauen Heidemann zumindest einen Punkt am Ort zu behalten.

Ihre Tabellenführung büßte die TG RE Schwelm durch ein 32:32-Remis beim Drittletzten SG Menden Sauerland II ein. IN der wechselvollen Partie starteten die Gäste besser (2:5, 11:14), doch zur Pause war wieder alles offen, denn die Mendener erwiesen sich als ebenso kampf- wie wurfstark. Vor allem Löbbecke war kaum zu bremsen. In ihrer besten Phase legten die Knez-Schützlinge zum 23:20 vor, aber sechs Minuten vor Schluss stand es 27:30. Mit der Einwechselung von Keeper Kampmeier gelang den Mendenern eine Viererserie. Und Löbbeckes elftes Tor bedeutete kurz vor Schluss das 32:31, aber das letzte Wort hatte der nervenstark einen Strafwurf verwandelnde Kleinschmidt. „Wir haben in der Deckung nicht den nötigen Zugriff bekommen, deswegen hat es nur zu einem Punkt gereicht“, resümierte RE-Coach Michael Wiese.

 

VfS Warstein – Westfalia Hombruch 34:28 (16:12). Ja ist denn schon Weihnachten? Für die Landesliga-Handballer des VfS Warstein auf jeden Fall, denn deren Weihnachtsfeier fand ja am Samstag statt. Und es gab zuvor eine prächtige Bescherung in Form von zwei Punkten gegen das Topteams aus Hombruch. Der sechste eindrucksvolle Heimsieg im sechsten Match vor eigenem Publikum katapultierte die Schützlinge von Günter Warkus auf Rang drei – nicht übel für ein Team, das in Fachkreisen vor Saisonbeginn eher im unteren Drittel vermutet wurde. Schöner hätte das „Abschiedsspiel“ von Lars Schorlemer, den es ja für ein halbes Auslandsemester nach Singapur verschlägt, gar nicht verlaufen können. Der geschmeidige Rückraumraumspieler steuerte ungeachtet anfänglicher Sonderbewachung zehn Tore bei, darunter acht aus dem Feld heraus. Dass er damit das direkte Duell gegen Ole Sasse klar für sich entschied und nach nur neun Saisoneinsätzen als alleiniger Spitzenreiter der Landesliga-Torschützenliste abtritt, sagt alles über seine herausragende Position im VfS-Team. Und doch war es keine Ein-Mann-Show, die die diesmal nur 120 Besucher begeisterte. Es gab nämlich eine ganze Reihe anderer Protagonisten im Warsteiner Dress, die sich Sonderapplaus abholen durften. So trug Keeper Hendrik Hilwerling mit acht Paraden wesentlich dazu bei, dass die erste Hälfte mit einem Vier-Tore-Polster beendet werden konnte. Außerdem trumpfte Boban Ristovic fast wie zu alten Zeiten auf, erwiesen sich die Rückraum-Youngster Lars Schmidt und Philipp Schröder, der mit seinen drei Treffern kurz nach der Pause die Führung festigte, ebenso treffsicher wie der diesmal schnörkellos seine Chancen nutzten Linksaußen Constantin Pieper. Alles in allem bot der VfS seine beste Saisonleistung – und das war auch nötig, um den spielerisch gefälligen Vorjahres-Vizemeister in Schach zu halten.

Hombruch war bis auf Thüs und Hobrock in Bestbesetzung gekommen und hatte sich allerhand einfallen lassen, um die „Festung Dreifachturnhalle“ zu knacken. So wurde Schorlemer sofort in Manndeckung genommen, aber das brachte die Hausherren keineswegs aus dem Konzept. Warkus beorderte einfach Boban Ristovic in den halblinken Rückraum und verzichtete auf einen Kreisläufer – eine effektive Maßnahme, die letztlich dazu führte, dass sein Kollege Marc Lauritsch angesichts eines anwachsenden Rückstands (6:10, 17.) seine Abwehr verdichtete. Die Westfalia hatte zwar große Mühe, über den eigentlich starken Rückraum zum Erfolg zu kommen (der zu behäbige Halbrechte Feldmann ging gänzlich leer aus, Goalgetter Ole Sasse traf auch nur dreimal, allein Philipp Berghoff sorgte für den nötigen Druck), fand dafür aber andere Lösungen. Entweder wurden über Kreisanspiele Strafwürfe herausgeholt (von denen aber drei vergeben wurden) oder der variantenreich werfende Linksaußen Ruben Köhrer in Szene gesetzt. Und in der Schlussphase versuchten es die Gäste sogar mit siebten Feldspieler, nahmen für mehrere Angriffe nicht nur bei Zeitstrafen der Hausherren ihren Keeper heraus, schalteten dann sogar auf offene Manndeckung um – letztlich alles vergeblich, denn näher als auf vier Tore (27:23 und 29:25) kamen sie nicht mehr heran.

Warsteins Erfolg wird noch durch einige Details veredelt. So fehlten neben Nikolai Wachholz auch Björn Manderfeld und aus privaten Gründen Benedikt Furmaniak, wurde Jonas Schmidt wegen seiner Fußverletzung ein weiteres Mal geschont. Er wird nämlich nächsten Samstag zum Jahresausklang in Ferndorf, wo neben Schorlemer auch Schröder und Youngster Leonard Simon fehlen werden, dringend gebraucht. Außerdem machten es die Unparteiischen Blumberg/Hübner dem VfS nicht nur wegen der Verteilung der Siebenmeter (2 zu 7) und Zeitstrafen (5 zu 1) dem VfS schwer. Für den mit Ristovic eine aggressive Innenverteidigung bildende Ciya Aslan sah nach 46 Minuten wegen dritter Hinausstellung die Rote Karte. Zu diesem Zeitpunkt stand es aber schon 26:20 – ein Polster, dass der neue Tabellendritte im Stile einer Spitzenmannschaft ins Ziel brachte.

 

SG Schalksmühle-Halver II - VfL Eintracht Hagen III 33:32 (16:16). SG-Tore: Christian Pottkämper (10/3), Justin Wiggershaus (6), Marcel Meisterjahn (5), Julius Wallmann (4), Sven Potberg (3), Christian Kahlert (3), Yannik Hoffmann (2). VfL-Tore: Hendrik Hoppe (7/5), Kevin Marc Knaupe (5), Christian Gendig (5), Tobias Hölzemann (4), Lukas Meier (4), Fabian Muscheid (4), Lukas Rombach (2), Daniel Sklarski (1).

HSG Lüdenscheid - TuS Ferndorf III 37:26 (19:10). HSG-Tore: Phil Lausen (8), Marcel Weigt (6/1), Niclas Beckmann (5), Calvin Broscheit (5), Justus Jaschke (4), Marcel Fenner (4/1), Kevin Plate (4), Florian Füller (1). TuS-Tore: Jakob Rengel (7), Jan Niklas Klein (7/1), Daniel Strack (4), Lars Heinrich (3/1), Darius Klein (2), Leon Schneider (2), Nikola Dincic (1).

VfS Warstein –Westfalia Hombruch 34:28 (16:12). VfS-Tore: Lars Schorlemer (11/2), Boban Ristovic (8), Constantin Pieper (5), Philip Schröder (4), Lars Schmidt (3), Leonard Simon (1), Lukas Pielsticker (1), Ciya Aslan (1). Westfalia-Tore: Ruben Köhrer (8), Alexander Müller (5/2), Dominik Bradtke (5/2), Philipp Berghoff (4), Marius Bergmann (3), Ole Sasse (2), Tom Mork (1).

Letmather TV - TuS Wellinghofen 25:23 (13:12)- LTV-Tore: Christian Budde (9), Bastian Börner (4), Jan Ludwig (3), Philipp Tonat (3), Hauke Hollitzer (2), Jannik Ilsen (1), Steffen Fischer (1), Timo Wunderlich (1/1), Maximilian Müller (1). TuS-Tore: Hendrik Buhl (5), Lennart Schwies (5/3), Christian Becker (3), Fabian Vogel (3), Christian Wojtek (2), Omid Rivas (2), Björn Stübe (1), Lars Huebner (1), Matthias Giessmann (1).

TV Arnsberg - HSG Hohenlimburg 33:29 (16:15). TVA-Tore: Johannes Dame (9), Alexander Blanke (5), Jan Klute (4), Phillipp Mähl (4/2), Jan Teschner (3), Kevin Erpelding (2), Jonas Erk (2), Torben Eberhard (2), Yannick Mähl (1), Daniel Lammert (1). HSG-Tore: Felix Bauer (6), Jannik Hollatz (6), Roman Köck (6/1), Nicolaj Jacob (3), Tristan Wünnemann (3), Jonas Bovensmann (3), Matthias Zimny (1), Benjamin Hell (1).

HSG Schwerte/Westhofen - SG DJK Bösperde 24:24 (12:9). HSG-Tore: Nico Paukstadt (5/2), Jonas Heidemann (4), Niklas Linnemann (4), Tim Decker (3), Tim Schroeter (3), Dominik Yaltzis (2), Alexandr Denissov (2), Alexander Neese (1). SG-Tore: Max Wergen (9), Philipp Wergen (4/2), Tim Voss (3), Marcel Sparenberg (3), Marcus Reinecke (2), Julius Remes (1), Hendrik Sparenberg (1), Leon Habring (1).

SG Menden Sauerland II - RE Schwelm 32:32 (17:17). SG-Tore: Nicolas Löbbecke (11), Daniel Meisterjahn (6/2), Benno Poth (5), Eike Lotz (3), Bjarne Serges (2), Henry Habermann (2), Torsten Becker (2), Joel Jünger (1). RE-Tore: Nazif Dadayli (7), Dominik Thäsler (6), Jan-Maurice Monsees (6), Marc Kleinschmidt (6/4), Lars Günther (3), Theo Mperzigiannis (2), Felix Göbel (2).

(bg) Das „Ballermänner-Duell“ in der Handball-Landesliga zwischen den beiden bis dato torgleichen Spitzenreiter ging eindeutig zugunsten des Warsteiners Lars Schorlemer, der sich mit zweistelliger Ausbeute Richtung Auslandsemester verabschiedet. Somit bleibt Ole Sasse (Hombruch) Kandidat für eine erfolgreiche Titelverteidigung, musste allerdings den Lüdenscheider Phil Lausen an sich vorbeiziehen lassen. Schalksmühles Christian Pottkämper und Johannes Dame (Arnsberg) verdrängten den Bösperder Philipp Wergen auf Platz sechs. Hier die Spitzengruppe: 

Lars Schorlemer (Warstein) 86/24

Phil Lausen (Lüdenscheid) 80/11

Ole Sasse (Hombruch) 77/24

Christian Pottkämper (SGSH II) 73/31

Johannes Dame (Arnsberg) 68

Philipp Wergen (Bösperde) 68/28

Nico Paukstadt (Schwerte) 66/24

Dominik Thäsler (Schwelm) 65

Max Wergen (Bösperde) 56/2

Alexander Koshold (Hagen III) 54

Alexandr Denissov (Schwerte) 53

Niclas Beckmann (Lüdenscheid) 51/2

Philipp Berghoff (Hombruch) 50

Felix Bauer (Hohenlimburg) 50/1

Moritz Meuren /Schwelm) 50/9

Hendrik Hoppe (Hagen III) 50/30

Christian Budde (Letmathe) 49

Max Heinemann (Hohenlimb.) 48/24

Jonas Heidemann (Schwerte) 46

Lars Heinrich (Ferndorf III) 46/15

Jannik Thüs (Hombruch) 45/20

Benedikt Walter (Schalksm. II) 44/4

Hendrik Buhl (Wellinghofen) 44/6

Lennart Schwies (Wellinghofen) 43/5

Torsten Becker (Menden II) 42/5