Hallo Sportsfreunde,

hier kommt die Spieltagzusammenfassung der Landesliga Staffel 4, wie immer von Bernd Großmann:

(bg) Ganz so groß wie bislang angenommen ist das Leistungsgefälle in der Handball-Landesliga offenbar nicht. Jedenfalls hielt der Drittletzte SG Menden Sauerland II gegen Spitzenreiter Schalksmühle-Halver II lange mit, durfte sich Schlusslicht Wellinghofen sogar über den ersten Punktgewinn überhaupt freuen – und das auf fremdem Parkett, wo Hohenlimburg und Schwerte/Westhofen bemerkenswert hohe Siege feierten. Grundsätzlich aber bestätigte die 16. Runde die Kräfteverhältnisse, denn die ersten Vier siegten,  was keines der Kellerkinder von sich behaupten konnte.

Dank ihres überragenden Spielettrainer Tihomir Knez brachte die SG Menden Sauerland II den Tabellenführer SG Schalksmühle-Halver II ganz schön ins Schwitzen. 13 Treffer und etliche gute Kreisanspiele gingen auf das Konto von Knez, der seine Farben mit 10:8 in Führung brachte und nach dem 10:14-Pausenstand, den der Gast durch schnelle Gegenstöße erzwang, zum 25:25 ausglich. Daniel Meisterjahn besorgte sogar das 26:15, aber sein Namensvetter Marcel drehte jetzt auf, traf binnen sieben Minuten fünfmal und bescherte den Pfaffenbach-Schützlingen doch noch einen 33:30-Sieg.

Die zuletzt so erfolgreiche HSG Lüdenscheid blieb zwar auch mit siebten Spiel nacheinander unbezwungen, aber das 23:23 gegen den TuS Wellinghofen fühlte sich nicht nur für den maßlos enttäuschten Coach Volker Schnippering wie eine Niederlage an. Gegen die kampfstarken und wild entschlossenen Gäste, die mit Bulk und Schwies sogar noch zwei Leistungsträger hatten ersetzen müssen, agierten Lausen und Co. äußerst nachlässig, wurden auch durch den 10:12-Pausenrückstand nicht wachgerüttelt. Ganz stark spielte beim Gast Spielertrainer Christian Wojtek auf, der viermal traf und etliche Siebenmeter herausholte. Auch Keeper Kröner und Becker hatten großen Anteil daran, dass die Dortmunder ganz dicht vor einem Sieg standen. Den verhinderte der Pfosten bei Vogel Strafwurf 13 Sekunden vor Schluss.

Mit einer eindrucksvollen Leistung stoppte die HSG Hohenlimburg ihre Talfahrt, feierte beim Vorletzten TuS Ferndorf III einen 35:24-Kantersieg. „Wir haben nur Begleitschutz gegeben, die Einstellung hat nicht gereicht“, resümierte TuS-Trainer Torsten Krauß, der seinen Posten zum Saisonende auf jeden Fall abgeben wird. Den Klassenverbleib hält er nur noch für möglich, wenn sein Team Leistungsträger „von oben“ dazu bekommt. Die Hohenlimburger hatten in Köck und dem trotz Zehenbruch spielenden Bauer zwei herausragende Kräfte, die zusammen 22 Treffer erzielten. Dank vorbildlicher Abwehrarbeit und eines glänzend aufgelegten Keeper Pavlakovik konnten die Brahimi-Schützlinge, bei denen Jacob, Wünnemann und Zimny, fehlten, ihre kräftesparende 6:0-Formation aufrecht erhalten und sich trotzdem bis auf 26:13 absetzen.

Schon ihren fünften Auswärtssieg feierte die HSG Schwerte/Westhofen, die sich beim TV Arnsberg mit 37:26 eindrucksvoll für die knappe Hinspielniederlage revanchierte. Mit ihrer beweglichen 5:1-Abwehr provozierte die Truppe von Trainer Kai Henning („Das war ein rundum gelungener Auftritt“) zahlreiche technische Fehler der Hausherren, die laut Trainer Björn Sude („So viele vermeidbare Fehlpässe habe ich bei uns noch nicht gesehen“) kollektiv versagten. Die Schwerter erinnerten mit ihren 14 Treffern der Flügelflitzer Denissov und Heidemann an beste „Express“-Tage und beantworteten das kurze Aufflackern der Arnsberg zum 16:20 gleich mit einem Zwischenspurt zum 19:28 (46.).

Der Tabellendritte RE Schwelm präsentierte sich beim 31:22 über Neuling Letmather TV in Hochform. Vor allem Spielmacher Thäsler war von der sonst so starken LTV-Deckung nicht zu bremsen. Zunächst wurde er in Manndeckung genommen, was den Nebenleuten Räume bot. In Halbzeit zwei traf er dann selbst nach Belieben. Die Letmather hatten Probleme mit dem eingesprühten Ball, scheiterten oft an Keeper Fritzsche und gerieten über 3:10 (18.) mit 4:14 (24.) ins hintertreffen. Eine Verkürzung auf sechs Tore war das einzige Aufbäumen. „Wir hatten von Anfang an das Zepter in der Hand und haben das Spiel bis zum Schluss bestimmt“, freute sich RE-Coach Michael Wiese.

Die Westfalia aus Hombruch wahrte durch ein ungefährdetes 29:21 über die SG DJK Bösperde ihre Titelchancen. Vor allem im Rückraum hatte die Truppe von Marc Lauritsch deutliche Vorteile und verteidigte zudem deutlich besser als in den letzten Monaten. Die Wergen-Brüder, sonst Bösperder Hauptschützen, mussten sich mit einem einzigen Feldtor begnügen. Nach Hombruchs 4:0-Blitzstart kam der Gast zwar besser ins Spiel, aber nach dem 12:10 zogen die von Spielmacher Müller klug gelnekten Dortmunder wieder an und eilten bis auf 28:18 davon. „Diese Niederlage ging auch in der Höhe in Ordnung“, bescheinigte DJK-Trainer Jörg von Estorff seinem Gegner Verbandsliga-Niveau.

VfS  Warstein - VfL Eintracht Hagen III 32:29 (17:9). Die Landesliga-Handballer des VfS Warstein bleiben daheim eine Macht. Auch gegen die Drittgarnitur des VfL Eintracht Hagen setzte sich die Siegesserie unter dem neuen Trainer Günter Warkus fort, der ja bei der einzigen Niederlage im Krankenhaus weilte. Hüben wie drüben musste eine Handvoll Stammkräfte ersetzt werden, standen sich somit zwei extrem junge Teams gegenüber. Auf VfS-Seite war Reservecoach Dominik Baack der einzige Routinier und Keeper Hendrik Hilwerling mit seinen 23 Jahren schon der zweitälteste. Das hielt die Warsteiner aber nicht davon ab, einerseits kompakt und beweglich zu verteidigen, andererseits flüssig und dynamisch zu kombinieren. Nach zehn ausgeglichen verlaufenen Spielminuten (4:4) nahmen die technischen Probleme beim Gast, der so manchen Distanzwurf mit dem harzfreien Ball neben oder über den Kasten setzte, zu. Das nutzte der VfS zu einer Viererserie, die der zunächst auf halblinks eingesetzte Philip Schröder einleitete und beendete. Dazwischen tragen noch Linksaußen Constantin Pieper und der zuvor in der Reserve eingesetzte Linkshänder Jannik Becher, der nach seinem fulminanten Schuss in den Winkel wegen Vorbereitungen für seinen 22. Geburtstag ausstieg. Da inzwischen aber der Bielefeld-Student Ciya Aslan eingetroffen war, konnte der halbrechte Rückraum trotzdem mit einem Linkshänder besetzt werden. Die mit drei A-Jugendlichen operierenden Gäste spielten schnell, aber sie waren körperlich nicht stark genug, um sich übers Zentrum durchsetzen zu können. Satte zehn Minuten lang konnte Warsteins Deckung im Verbund mit Hilwerling ihren Kasten sauber halten und aus dem 10:7 ein 16:7 (28.) machen – die Grundlage für einen deutlichen Erfolg war damit gelegt.

Es sah auch eingangs der zweiten Hälfte so aus, als hätten die Warsteiner auch ohne ihren Langzeitverletzten sowie die privat verhinderten Pielsticker, Ristovic und Furmaniak alles im Griff. Nach Fähmels zweitem Landesliga-Tor zum 19:11 sorgten Schröder, der zweikampfstarke Lars Schmidt (2) und Pieper per Gegenstoß für das 23:12 (39.), wenig später hämmerte Lars Schmidt die Kugel ins Dreieck, besorgte mit seinem achten Treffer das 24:13. Niemand hätte auch nur einen Pfifferling dafür gegeben, dass diese Partie noch einen Spannungsbogen erhalten würde. Der VfS ließ es in der Folgezeit allerdings allzu lässig angehen. Offenbar hatte er die Einsatzbereitschaft der VfL-Youngster unterschätzt, denn die brauchten, da sie bei angefangenen Bällen sofort Gegenstöße einleiteten, nur vier Minuten, um den Abstand zu halbieren. Der Angriffsrhythmus war weg, unpräzise Abschlüsse wurden Standard. Da halfen auch die Einwechselungen weiterer Reservisten (Fabian Wiegelmann, Sebastian Mues) nicht weiter. Allein Pieper sorgte mit seinen vier Treffern zum 30:24 dafür, dass die Hagener Aufholjagd zunächst keine bedrohlichen Ausmaße annahm. Als aber Sklarski wieder mal per Konter das 30:27 erzielte waren immer noch mehr als drei Minuten zu absolvieren – eine kleine Ewigkeit gegen eine nun ganz früh störende Gästemannschaft. Lars Schmidt wollte für klare Verhältnisse sorgen, doch bei ihm war der Akku leer. Nur gut, dass Schröder noch Dampf in seinen Armen hatte. Sein 31:28 war enorm wichtig, denn Hagens Vesper traf im Gegenzug, zudem kassierte Lars Schmidt eine Zeitstrafe. Der Schrittfehler von Simon Kraus bescherte dem Gast die Chance zum 31:30, die Keeper Niklas Schmidt vereitelte. Stattdessen traf Schröder in letzter Sekunde für den Tabellenvierten, der von seinen wegen des BVB-Spiels diesmal nur 100 Anhängern wie gewohnt mit Standing Ovations verabschiedet wurde.

 

HSG Lüdenscheid - TuS Wellinghofen 23:23 (10:12). HSG-Tore: Marcel Fenner (5/3), Niclas Beckmann (4), Marcel Weigt (4), Calvin Broscheit (4), Phil Lausen (2), Alex Nitsch (2), Florian Füller (1), Sebastian Bölling (1). TuS-Tore: Christian Becker (6), Fabian Vogel (6/4), Christian Wojtek (4), Corin Kusterer (3), Matthias Giessmann (1), Lars Huebner (1), Björn Stübe (1), Timo Henning (1).

RE Schwelm - Letmather TV 31:22 (15:7). RE-Tore; Dominik Thäsler (10), Nazif Dadayli (6), Bastian Möller (6), Theo Mperzigiannis (3), Moritz Meuren (3), Marc Kleinschmidt (2/1), Jan-Maurice Monsees (1). LTV-Tore: Björn Münzner (5/1), Sebastian Temp (4), Christian vom Hofe (3), Jan Ludwig (3), Timo Wunderlich (3/1), Christian Budde (1), Hauke Hollitzer (1/1), Philipp Tonat (1), Steffen Fischer (1).

SG Menden Sauerland II - SG Schalksmühle-Halver II 30:33 (12:16). SGM-Tore: Tihomir Knez (13/1), Benno Poth (5), Torsten Becker (4), Eike Lotz (4), Joel Jünger (3), Daniel Meisterjahn (1). SGSH-Tore: Marcel Meisterjahn (9), Sven Potberg (7), Christian Pottkämper (6), Benedikt Walter (3), Bastian Lux (3), Moritz Eigenbrodt (3), Julius Wallmann (1), Justin Wiggershaus (1).

Westfalia Hombruch - SG DJK Bösperde 29:21 (14:11). Westfalia-Tore: Ole Sasse (10/2), Philipp Berghoff (4), Ruben Feldmann (3), Jan Sasse (3), Alexander Müller (2), Jannik Thüs (2/2), Dominik Bradtke (2), Manuel Asshoff (1), Torben Sasse (1), Ruben Köhrer (1). SG-Tore: Julius Butzek (4), Philipp Wergen (4/4), Robin Janssen (3), Tim Voss (3), Hendrik Sparenberg (2), Tim Stracke (1), Marcel Sparenberg (1), Marcus Reinecke (1), Leon Habring (1), Max Wergen (1).

TV Arnsberg - HSG Schwerte/Westhofen 26:37 (12:18). TVA-Tore: Johannes Dame (7), Phillipp Mähl (5/1), Torben Eberhard (3), Jan Klute (3), Alexander Blanke (2), Daniel Lammert (2), Merlin Fischer (2), Jonas Erk (1), Jannis Bachen (1). HSG-Tore: Alexandr Denissov (9), Nico Paukstadt (6/1), Jonas Heidemann (5), Dominik Yaltzis (5), Niklas Linnemann (4), Peter Hengstenberg (4), Alexander Nickolay (2), Tim Schroeter (1), Tim-Alexander Schlütz (1).

VfS  Warstein - VfL Eintracht Hagen III 32:29 (17:9). VfS-Tore: Constantin Pieper (10/3), Lars Schmidt (8), Philip Schröder (5), Dominik Baack (3), Ciya Aslan (2), Simon Kraus (2), Jonas Schmidt (1), Jannik Becher (1). VfL-Tore: Daniel Sklarski (7), Ole Vesper (6), Lorenz Schlotmann (4), Fabian Muscheid (3), Jonas Arpad Faehmel (2), Lukas Rombach (2/1), Lennart Bulk (2), Rico Gutschlag (2), Jan Roskosch (1).

TuS Ferndorf III - HSG Hohenlimburg 24:35 (9:15). TuS-Tore: Darius Klein (5), Lars Heinrich (5/2), Christian Siegle (3), Daniel Strack (2), Jakob Rengel (2), Felix Paul (2), Leon Schneider (1), Sebastian Strack (1), Florian Schneider (1), Erik Irle (1), Nikola Dincic (1). HSG-Tore: Felix Bauer (12/4), Roman Köck (10/1), Phillip Wittke (4), Jonas Bovensmann (4), Jannik Hollatz (3), Tom Maschin (2).

(bg) Der Kampf um die Torjägerkrone in der Handball-Landesliga ist nach der 16. Runde wieder völlig offen, denn Spitzenreiter Phil Lausen (Lüdenscheid) traf nur zweimal, während der am Schalksmühler Christian Pottkämper vorbeigezogene neue Rangzweite Ole Sasse (Hombruch) zweistellig einnetzte und ebenso wie  der Arnsberger Johannes Dame und der Schwerter Nico Paukstadt die 100er-Marke überbot. Hier die Spitzengruppe: 

Phil Lausen (Lüdenscheid) 113/11

Ole Sasse (Hombruch) 109/29

Christian Pottkämper (SGSH II) 109/38

Johannes Dame (Arnsberg) 105

Nico Paukstadt (Schwerte) 101/37

Dominik Thäsler (Schwelm) 92

Felix Bauer (Hohenlimburg) 90/15

Lars Schorlemer (Warstein) 85/24

Alexandr Denissov (Schwerte) 84

Philipp Wergen (Bösperde) 84/38

Max Wergen (Bösperde) 75/4

Alexander Koshold (Hagen III) 72

Moritz Meuren /Schwelm) 70/9

Christian Budde (Letmathe) 68

Niclas Beckmann (Lüdenscheid) 68/2

Björn Münzer (Letmathe) 68/33

Philipp Berghoff (Hombruch) 67

Jonas Heidemann (Schwerte) 65

Marcel Meisterjahn (SGSH II) 65

Lennart Schwies (Wellinghofen) 64/13

Constantin Pieper (Warstein) 64/17

Jannik Thüs (Hombruch) 64/29

Hendrik Hoppe (Hagen III) 64/42

Benedikt Walter (Schalksm. II) 63/5

Hendrik Buhl (Wellinghofen) 63/8

Lars Heinrich (Ferndorf III) 63/20

Torsten Becker (Menden II) 61/6

Benno Poth (Menden II) 58

Nazif Dadyli (Schwelm) 57

Lars Schmidt (Warstein) 57

 

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