Hallo Handballfreunde,

hier kommt wieder die Zusammenfassung der Handball Landesliga 4 von Bernd Großmann:

 

(bg) Was für ein spektakulärer Rückrundenstart in der Handball-Landesliga. Da liegt Spitzenreiter Schalksmühle-Halver II in Schwerte zur Pause mit sieben Toren hinten und gewinnt doch noch klar, setzen sich in den Verfolgerduellen die Teams aus Hombruch und Warstein knapp durch, verpassen die Kellerkinder aus Wellinghofen und Ferndorf nur knapp wertvolle Punktgewinne, während der Drittletzte aus Menden mit einem Kraftakt noch einen Zähler am Ort behält.

Lange Zeit schien es, als würde die HSG Schwerte/Westhofen ihre Rolle als Angstgegner der SG Schalksmühle-Halver II bestätigen. Jedenfalls sah sich SG-Coach Dirk Pfaffenbach („Das war die schlechteste Halbzeit der Saison“) schon nach acht Minuten und 0:5-Rückstand zu einer Auszeit genötigt. Echte Besserung stellte sich nicht ein, denn die Gäste kombinierten schwerfällig, zudem verlor Keeper Schür das Duell gegen Evangelou um Längen. Die zweite Hälfte brachte jedoch eine völlige Umkehr der Kräfteverhältnisse. Mit seiner defensiven 3-2-1-Abwehrvariante bekam der Gast die HSG-Offensive in den Griff, zudem klappte es jetzt auch im Angriff deutlich besser. Vor allem Meisterjahn sorgte für den Umschwung, glich zum 20:20 (45.) aus. Und da bei den Ruhrstädtern, die extrem lange mit ihrer Startformation durchspielten, die Kräfte sichtbar schwanden, konnte sich der Tabellenführer zum 27:22 absetzen. „Da fehlten uns die Körner, um nochmal dagegen zu halten, hat sich der tiefere Kader des Gegners ausgewirkt“, resümierte HSG-Coach Kai Henning

Im Kampf um Platz zwei setzte sich Westfalia Hombruch in einer von den Abwehrreihen dominierten Partie mit 25:23 gegen die sich lange wehrende TG RE Schwelm durch. „Es war ein sehr zerfahrenes Spiel mit dem glücklichen Ende für uns“, erklärte Hombruchs Trainer Marc Lauritsch. Sein Team hatte sich gegen Ende der ersten Hälfte auf 16:11 abgesetzt und dominierte bis zum 21:16 (41.), fand dann offensiv aber kaum noch Lösungen. Schwelm glich zum 22:22 aus, vergab jedoch eine Reihe guter Chancen, so dass die wieder auf 24:22 vorlegenden Hausherren für ihre siebenminütige Torflaute nicht bestraft wurden. RE-Coach Michael Wiese gab sich keineswegs geknickt: „Unser Konzept ging über weite Strecken auf, die Mannschaft hat hier eine gute Leistung gezeigt.“

Mit einem fulminanten Endspurt verhinderte die SG Menden Sauerland II eine weitere Heimschlappe, rettete gegen die Drittgarnitur des VfL Eintracht Hagen in letzter Sekunden durch einen Kampmeier-Treffer noch ein 29:29-Remis. „In der Hinrunde hätten wir solch einen Spielverlauf nicht mehr drehen können. Aber heute hat der eine für den anderen gekämpft. Wir sind endlich wieder als Mannschaft aufgetreten“, freute sich Teamsprecher Stefan Koerdt. Nach ausgeglichener erster Hälfte hatte sich der Gast dank Ksholfs Topform auf 22:16 abgesetzt,  lagen nach 54 Minuten mit 28:23 vorne und gingen mit einem 29:26-Polster in die letzten drei Minuten. Ausgerechnet Spielertrainer Levent Cengiz kassierte dann eine Zeitstrafe, die den Hönnestädtern noch die Chance zum Ausgleich ebnete, mit dem sie sich ein Stück weiter weg von den Abstiegsplätzen verabschiedete.

Die HSG Lüdenscheid bestätigte ihren Aufwärtstrend und baute ihre Erfolgsserie mit einem 24:21 über die SG DJK Bösperde auf 9:1-Punkte aus. Allerdings war die Angriffsleistung diesmal bescheiden, landeten allein in Halbzeit eins sieben Würfe neben dem Kasten von Torhüter-Routinier Sowein, der für Sievert und Kiwitt einspringen musste. So ging Bösperde mit knapper Führung in die Pause, obwohl Goalgetter P. Wergen einen rabenschwarzen Tag erwischt hatte und gänzlich leer ausging. Lüdenscheid steigerte sich nach dem Wechsel. Jetzt bekam Torjäger Lausen Unterstützung von Beckmann, konnte sich die Schnippering-Sieben über 15:11 bis auf 22:16 absetzen, ehe beim Gast Linkshänder Butzek und Rechtaußen Janssen Ergebniskosmetik betrieben.

Schlusslicht TuS Wellinghofen bleibt zwar Punktelieferant, aber die Leistungen der Wojtek-Schützlinge werden immer stabiler. Sie schnupperte wie schon in Hohenlimburg und Letmathe auch beim TV Arnsberg trotz 2:7-Fehlstarts am ersten Erfolgserlebnis. Die Zwischenstände von 7:7, 14:13 und 25:24 zeigen, wie schwer sich die Truppe von Björn Sude („Nur gut, dass unsere Keeper wachsam waren“) tat, um den vermeintlichen Pflichtsieg einzufahren. Der starke Spielmacher Blanke und Kreisläufer Klute machten schließlich das 27:25 perfekt.

Im Aufsteigerduell reichte es trotz des Einsatzes von Routinier Genz für den TuS Ferndorf III nicht ganz, herrschte nach dem 20:21 gegen den Letmather TV tiefe Frustration bei Trainer Torsten Krauß: „Solche knappen Dinger dürfen wir in unserer Situation nicht verlieren.“ Aus einem 3:5 machten die Kreuztaler ein 8:6, führten zur Pause sogar mit 14:11, bekamen nach dem 17:14 (35.) aber große Probleme, als LTV-Coach „Sammy“ Drechsel den 44-jährigen Grebe als Abfangjäger vor die Abwehr positionierte. Zudem machten die Halbstürmer Münzner und Budde, der schon in der 52. Minute das 20:21-Siegtor erzielte, mehr Druck.

VfS Warstein – HSG Hohenlimburg 34:33 (17:17). Das war beste Werbung für den Handball: Tempo, tolle Tore und ein wie ein Krimi gestalteter Spielverlauf: Der Kampf um Platz vier in der Landesliga hätte nicht spannender und emotionaler verlaufen können, Am Ende hat der VfS Warstein gegen den Kreisrivalen HSG Hohenlimburg ebenso glücklich wie verdient die Nase vorn und durfte ein Jubelbad in der begeisterten Menge nehmen. Beginnen wir ausnahmsweise mal mit der Schlussphase dieses dramatischen Spiels. Es war zum Nägelkauen für beide Fanlager, denn es stand nach einem Wechselbad der Gefühle 33:33, als Warsteins Coach Günter Warkus eine Minute vor der Sirene eine Auszeit nahm, um den finalen Angriff durchzusprechen. Fast ein wenig früh schloss Philip Schröder ab, aber was soll man machen, wenn der Gegner so offensiv deckt und sich eine Lücke anbietet? Der von seiner Stammposition auf halbrechts auf die für einen Rechtshänder deutlich angenehmere halblinke Seite gewechselte Youngster nahm sein Herz in beide Hände und jagte die Kugel zum 34. VfS-Treffer ins Hohenlimburger Netz. Würde der Ex-Verbandsligist noch zum Ausgleich kommen? Routinier Benny Hell, wie Marc Geisler aus der zuvor spielenden Reserve aufgerückt, versuchte es auf dem linken Flügel, aber Keeper Niklas Schmidt lenkte den Ball ab. Und die beiden Dortmunder Unparteiischen gaben auch nicht den von der HSG stürmisch geforderten Freiwurf, sondern entschieden auf „Kreis betreten“, so dass der VfS die letzten Sekunden herunterspielen und sich dann feiern lassen durfte. Die Reaktionen der Hohenlimburger waren so heftig, als hätten sie gerade ein Endspiel verloren. Wütende Kommentare Richtung Schiedsrichter sorgten schließlich für einen Sonderbericht, so dass sich der gar nicht zu beruhigende Co-Trainer Sebastian Marks wohl auf eine Sperre einstellen muss. „So darf man sich nicht aufführen“, befand HSG-Linksaußen Roman Köck kopfschüttelnd. Und auch Geisler meinte: „Man kann sicher über den einen oder anderen Pfiff diskutieren, aber verloren haben wir das Ding in erster Linie, weil wir eine Reihe klarster Chancen bis hin zu einem Siebenmeter ausgelassen haben. Nur deshalb konnte Warstein noch einmal zurückkommen.“

Damit lag er völlig richtig, denn nach rassiger erster Hälfte mit einem glänzenden Warsteiner Start (6:1) und rascher Auszeit von HSG-Coach Faruk Brahimi, der seine Schützlinge neu sortierte und vor allem die gewagten Distanzwürfe untersagte, gelang es den Gästen, sich zum 17:19 und 18:22 erstmals ein wenig abzusetzen. Vor allem Felix Bauer nutzte einige „antelefonierte“ Warsteiner Querpässe von halblinks zu erfolgreichen Kontern, traf so auch zum 20:24. Jetzt begann die große Zeit von Niklas Schmidt. Nachdem er endlich einen Wurf des überragenden HSG-Linkshänder Matthias Zimny entschärfen konnte, war er nun hellwach und parierte gleich vier freie HSG-Würfe hintereinander. Zunächst half dies wenig, denn aus dem 23:24 und 27:28 wurde wieder ein größerer Rückstand, aber nach dem 27:30 (natürlich ein Bauer-Gegenstoß) leitete Schröder mit einem Unterzahltreffer die Wende ein. Die Kulisse wurde auch an Hallenmoderation und Musikuntermalung immer lauter, denn während sich Hohenlimburg eine Patzer erlaubte, drehten Schröder, der mutige, leider nach seinem fünften Treffer eine schwere Fingerverletzung erleidende  Leonard Simon, Lukas Pielsticker und Kreisläufer Jonas Schmidt den Spieß zum 32:30 um. Nicht minder wichtig war, dass Niklas Schmidt Bauers Strafwurf abwehrte und der spät eingewechselte Dominik Baack nach Fast-Ballverlust zum 33:31 vollstreckte. Aber dann trafen beim Gast Zimny und Hell, während Pielsticker am Innenpfosten scheiterte, hing die Punktvergabe an den letzten beiden Aktionen mit dem bereits geschilderten Warsteiner Happy-End.

 

TuS Ferndorf III – Letmather TV 20:21 (14:11).  TuS-Tore: Andre Genz (3), Jan Niklas Klein (3), Jakob Rengel (3), Lars Heinrich (3/1), Christian Siegle (2), Daniel Strack (2), Felix Paul (2), Erik Irle (2). LTV-Tore: Christian Budde (6), Björn Münzner (6/2), Christian vom Hofe (3), Timo Wunderlich (2/1), Kevin Schon (1), Sebastian Temp (1), Philipp Tonat (1), Ingolf Grebe (1).

HSG Lüdenscheid – SG DJK Bösperde 24:21 (9:10). HSG-Tore: Phil Lausen (10), Niclas Beckmann (5), Marcel Fenner (4/1), Florian Füller (2), Marcel Weigt (2), Sebastian Bölling (1). DJK-Tore: Robin Janssen (5), Julius Butzek (5), Max Wergen (4/1), Hendrik Sparenberg (2), Tim Stracke (2), Tim Voss (2), Marcus Reinecke (1).

Westfalia Hombruch – RE Schwelm 25:23 (16:11). Westfalia-Tore: Ole Sasse (6), Jannik Thüs (5/1), Tillmann Hobrock (4), Ruben Feldmann (3), Alexander Müller (3), Dominik Bradtke (2), Philipp Berghoff (2). RE-Tore: Moritz Meuren (8), Marc Kleinschmidt (4/3), Dominik Thäsler (3), Theo Mperzigiannis (2), Jan-Maurice Monsees (2), Bastian Möller (2), Nazif Dadayli (2).

TV Arnsberg – TuS Wellinghofen 27:25 (14:13). TVA-Tore: Alexander Blanke (7/2), Phillipp Mähl (4/1), Jan Teschner (3), Daniel Lammert (3), Johannes Dame (3), Jan Klute (2), Kevin Erpelding (2), Yannick Mähl (1), Torben Eberhard (1), Jonas Erk (1). TuS-Tore: Christian Becker (5/1), Fabian Vogel (4), Corin Kusterer (4), Hendrik Buhl (4), Lennart Schwies (4/1), Björn Stübe (1), Omid Rivas (1), Timo Henning (1), Christian Wojtek (1).

VfS Warstein – HSG Hohenlimburg 34:33 (17:17). VfS-Tore: Boban Ristovic (7), Constantin Pieper (7/5), Leonard Simon (5), Lars Schmidt (5), Philip Schröder (5), Lukas Pielsticker (2), Jonas Schmidt (1), Simon Kraus (1), Dominik Baack (1). HSG-Tore: Felix Bauer (10/2), Matthias Zimny (7), Jannik Hollatz (5), Benjamin Hell (4/1), Marc Geisler (3), Phillip Wittke (2), Jonas Bovensmann (1), Roman Köck (1).

HSG Schwerte/Westhofen – SG Schalksmühle-Halver II 26:33 (16:9). HSG-Tore: Nico Paukstadt (6/1), Tim Decker (5), Tim Schroeter (4), Alexandr Denissov (3), Alexander Nickolay (3/2), Niklas Linnemann (2), Jonas Heidemann (2), Dominik Yaltzis (1). SG-Tore: Christian Pottkämper (7/2), Marcel Meisterjahn (6), Benedikt Walter (4), Justin Wiggershaus (4), Yannik Hoffmann (4), Sven Potberg (3), Julius Wallmann (2), Alexander Trimpop (1), Jannik Landwehr (1), Christian Kahlert (1).

SG Menden Sauerland II – VfL Eintracht Hagen III 29:29 (14:15). SG-Tore: Daniel Meisterjahn (8/3), Benno Poth (5), Torsten Becker (4), Eike Lotz (4), Oliver Kampmeier (3), Joel Jünger (2), Julius Schulte (2), Nicolas Löbbecke (1). VfL-Tore: Alexander Koshold (8), Ole Vesper (5), Lukas Meier (5), Lukas Rombach (3), Hendrik Hoppe (3/2), Cedric Neuser (2), Daniel Sklarski (2), Levent Cengiz (1).

 

(bg) Der Lüdenscheider Phil Lausen hat als erster Schütze in dieser Landesliga-Saison die 100er-Marke übertroffen und baute durch seinen Tagessieg (nur der Hohenlimburger Felix Bauer traf wie er zehnmal) seine Führung vor dem Hombrucher Ole Sasse aus. Christian Pottkämper vom Spitzenreiter Schalksmühle-Halver II überholte den Arnsberger Johannes Dame und ist jetzt Dritter. Hier die Spitzengruppe: 

Phil Lausen (Lüdenscheid) 101/11

Ole Sasse (Hombruch) 93/27

Christian Pottkämper (SGSH II) 92/35

Johannes Dame (Arnsberg) 88

Lars Schorlemer (Warstein) 85/24

Nico Paukstadt (Schwerte) 85/29

Felix Bauer (Hohenlimburg) 78/11

Dominik Thäsler (Schwelm) 77

Philipp Wergen (Bösperde) 74/31

Max Wergen (Bösperde) 73/3

Alexandr Denissov (Schwerte) 68

Alexander Koshold (Hagen III) 68

Christian Budde (Letmathe) 64

Hendrik Buhl (Wellinghofen) 63/8

Moritz Meuren /Schwelm) 63/9

Niclas Beckmann (Lüdenscheid) 62/2

Philipp Berghoff (Hombruch) 61

Hendrik Hoppe (Hagen III) 59/37

Jonas Heidemann (Schwerte) 58

Jannik Thüs (Hombruch) 58/23

Benedikt Walter (Schalksm. II) 56/5

Lennart Schwies (Wellinghofen) 56/9

Boban Ristovic (Warstein) 54

Lars Heinrich (Ferndorf III) 54/17

Björn Münzer (Letmahe) 53/29

Justin Wiggershaus (SGSH II) 51

Torsten Becker (Menden II) 51/6

Nicolas Löbbecke (Menden II) 50

Marcel Meisterjahn (SGSH II) 50

 

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